Was für ein rabenschwarzer Humor, was für ein rabenschwarzer Film...
Wer auf trockenen britischen (pardon... ) irischen Humor steht, ist hier richtig. Mich hat der Film (was die Dialoge betrifft) häufig an "Mr. Claude und seine Töchter" erinnert, wobei hier Brendan Gleeson als Sergeant Boyle häufig die Sprüche des rassistischen Vaters in der französischen Komödie noch übertrifft.
Aber worum geht es?
Der irische Polizist Gerry Boyle arbeitet in einem Dorf in Connemara (die nächst größere Stadt ist Galway). Viel gibt es für ihn nicht zu tun, außer Kneipenschlägereien zu schlichten oder Verekehrsunfälle aufzunehmen. Da geschieht in diesem abgeschiedenen irischen Dorf ein Mord. Während sein neuer Kollege, Aidan McBride, dienstbeflissen versucht den Täter auf die Spur zu kommen, düpiert ihn sein "Partner" immer wieder durch sein "unkonventionelles" Verhalten und seine Sprüche, die nur allzu oft unter der Gürtellinie anzusiedeln sind. Der Tote entpuppt sich als ein gesuchter Drogenschmuggler und Boyle erhält als Assistenz einen FBI-Agenten, der eine Gruppe von Drogenhändler sucht, die in der nächsten Zeit einen besonders großen Coup in Irland planen. Der FBI-Agent Wendell Everett ist schwarz und so macht sich ein extrem ungleiches Paar auf die Suche nach den Drogenschmugglern. Als sein Kollege McBride von den Schmugglern getötet wird, sieht Boyle rot, pardon, schwarz und verfolgt nun einen persönlichen Rachefeldzug, denn trotz der rauhen Schale hat er ein gutmütiges Herz, das genau weiß, wann es Zeit ist für die Gerechtigkeit ins Feld zu ziehen.
So kommt es am Ende zu einem wahren Shoot-Out in Westernmarnier.
Der Film ist nicht nur eine "Buddy-Komödie" um ein ungleiches Polizistenpaar, er hat zudem eine ausgesprochen spannende Kriminalhandlung und extrem fiese Bösewichte, denen man am Ende alles nur erdenklich Böse an den Kopf wünscht. Der Humopr lebt vor allem von der schauspielerischen Leistung der Hauptcharaktere (Brendan Gleeson und Don Cheadle) sowie von den fantastischen Dialogen voller Sarkasmus und bissigem Humor (was auch für die Bösewichter zutrifft). Die Charaktere sind bis in die Nebenrollen erstklassig besetzt. Dem ganzen Ensemble ist anzumerken, dass es ihm Spaß macht mitzuwirken.
Filmtechnisch gelingen John Michael McDonagh und seinem Team grandiose Aufnahmen, wobei insbesondere die spezielle Farbgebuing der einzelnen Szenen ins Auge fällt. Auch gibt es eine Reihe von Figuren, die als "Running Gag" immer wieder asuftauchen, der Hobby-Fotograph und der kleine Junge mit Fahrrad und Hund, allesamt alter egos von Sergeant Boyle, wie mir scheint.
Ein guter europäischer Film, der alles zeigt, feinen (etwas speziellen) Humor, eine durchdachte Handlung und am Ende sogar ordentlich Action - hier kann Hollywood noch etwas lernen. Auf alle Fälle ein Film, den man gesehen haben sollte.