Brendan Gleeson spielt einen Polizisten, der in seiner irischen Kleinstadt immer mal wieder durch seinen schrägen Humor und seine allgemein etwas andere Art auffällt. Als ein FBI-Agent, gespielt von Don Cheadle, in seine Stadt kommt, der hinter einer Bande Drogenschmuggler her ist, fällt die Zusammenarbeit daher anfangs ziemlich schwer.
Wenngleich „The Guard“ mit Brendan Gleeson, Don Cheadle und Mark Strong durchaus prominent besetzt ist und ein sehr positives Echo in den Kritiken erhielt, wurde er in Deutschland bisher kaum weiter angekündigt, vermarktet und gehypt. Dies ist ausgesprochen schade, weil es sich bei der schwarzen Komödie um einen guten Film handelt, den man in einem bisher an echten Geheimtipps raren Kinojahr durchaus als solchen empfehlen kann.
Dabei ist es letztlich besonders dem herausragenden Brendan Gleeson geschuldet, dass “The Guard“ zahlreiche Lacher verzeichnet. Gleeson spielt seine kauzige Figur durchweg überzeugend und herrlich undurchsichtig und legt damit nach “Brügge sehen...und sterben?“, der ebenfalls sehr schwarzhumorig ausfiel, noch einmal eine Schippe drauf. Man weiß nie, ob er seine schrägen Bemerkungen, seine rassistischen Äußerungen und die Geschichten, die er erzählt wirklich ernst meint, oder ob es sich letztlich um einen etwas anderen Humor handelt. Wirklich authentisch wirkt er letztlich nur dann, wenn er mit seiner sterbenden Mutter spricht und diese aufzuheitern versucht, dies sind dann Szenen, die den Film erden, der stellenweise vielleicht ein wenig zu sehr darauf zielt, seine schwarzhumorige, zynische Art auszureizen.
Die Geschichte, die aus den Ermittlungen des irischen Cops und des FBI-Agenten gegen den Drogenring besteht, ist letztlich einfach, ist aber ein gelungenes Vehikel für amüsante Dialoge und einige wirklich fiese Gags, die den etwas anderen Humor hervorragend bedienen. Wie bereits erwähnt wirkt der Regie-Neuling John Michael McDonagh etwas arg bemüht, seine rabenschwarzen Gags zu platzieren, sodass ab und an auch mal etwas nach hinten losgeht, aber letztlich überwiegen die wirklich lustigen Gags deutlich.
So bietet der kurzweilige Spaß durchweg beste Unterhaltung, zumal auch die übrigen Darsteller voll und ganz zu überzeugen wissen, so gibt es einen sympathischen Don Cheadle zu sehen, dessen ernster, pflichtbewusster Charakter nicht besser an die Seite des irischen Zynikers passen könnte und einen todernsten Mark Strong, der hier ebenfalls zu gefallen weiß. Gut gelingt letztlich auch der Abgang, bei dem das Ende offenbleibt und der Zuschauer selbst entscheiden kann, ob er dem Protagonisten seine skurrilen Geschichten nun abkauft oder nicht. Ebenfalls gut ist die Inszenierung des ländlichen Irlands gelungen, das hier ähnlich wie die Hauptfigur unnahbar und verschroben dargestellt wird. So kommt zur schwarzhumorigen mitunter auch eine lakonische Komponente.
Fazit:
“The Guard“ ist rabenschwarz und durchweg unterhaltsam, was einem brillanten Brendan Gleeson geschuldet ist, der hier in der Rolle des kauzigen Cops eine herausragende Vorstellung abliefert. Wer mit schwarzem Humor etwas anfangen kann, ist hiermit definitiv hervorragend beraten.
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