Sally ist zurück und ihr Hass auf die Männerwelt ist größer denn je. Ihr neuster Plan zur Vernichtung aller Y-Chromosomträger ist teuflisch, doch zunächst muss ihr Erzfeind und Ex-Liebhaber, der freischaffende Abenteurer und Superheld Elwood Lombardo aus dem Weg geräumt werden.
Teil zwei des langmähnigen Superhelden mit dem grüngestreiften Pulli setzt nahtlos den launigen Erstling fort. Inhaltlich und von der Grundstimmung her blödeln sich die Chillmeister Jungs und Mädels genau wie vorher durch diverse Genres, haben Spaß dabei und wieder gelingt es diesen auch auf den Zuschauer zu übertragen. Das Budget dürfte wieder etwa im zweistelligen Euro Bereich liegen, die Darsteller stammen lt. den Interviews alle aus dem Bekanntenkreis der Macher (und was die dort wegqualmen entspricht dem Gesamtkonsum einer kompletten Großraumdisco an einem durchschnittlichen Abend) und die Locations aus den umliegenden Wäldern.
Die Story dabei ist eigentlich Nebensache, die böse Sally ist mal wieder männerhassend unterwegs, will mal eben mit irgendeinem technischen Dingens die Y-Chromosome wegschmelzen, aber erstmal muß die letzte Bastion der Menschheit aus dem Weg geräumt werden, nämlich Super Elwood. Um diese Gefahr zu elimieren wird er von Venus Beretta flugs in die sogenannte Kerkerdimension gebeamt (herziger Kommentar dabei "damit ist der erste Teil meines unnötig komplizierten Plans erledigt") und muß sich dort, ähnlich wie in einem Computerspiel, von Level zu Level hangeln und immer mächtigere Gegener besiegen, ohne selbst in den Waldboden zu beißen.
Was dabei an Gegnern präsentiert und an billiger CGI präsentiert wird spottet eigentlich jeglicher Beschreibung, bringt in der richtigen Laune aber gepflegten Spaß, wenn die Protagonisten todernst ihre Zeilen vortragen und versuchen so etwas wie realistische Kämpfe auszutragen. Immerhin hat man daran gedacht bei den Shootouts Mündungsfeuer draufzudigitalisieren und auch die Nachsynchronisation ist ein Pluspunkt. Darstellerisch werden erwartungsgemäß keine Blumentöpfe gewonnen, aber Elwood Lombardo ist eher die Kategorie je schlechter desto besser, insofern alles in Ordnung, wirklich blamieren tut sich auch keiner nur die Dialoge sind etwas steif im Vortrag.
Warum der Film aber den "keine Jugendfreigabe" trägt, ist eher rätselhaft, denn hart oder gar brutal ist hier gar nix. Niemand wird für eine Sekunde glauben, das das Gesehene hier in irgendeiner Form Ernst gemeint ist (Zitat "die Kerkerdimension ist wie Matrix, nur blöder"). Dafür gibts die DVD mit nem dicken Packen Extras und sogar dem Soundtrack, der gewohnt rockig fetzig ausfällt. Elwood Lombardo ist mal wieder eine Wohltat nach zu vielen Taubert Filmen in letzter Zeit, deutsche Amateurfilm kann also auch Spaß machen. Technisch ist das ganze zwar noch ausbaufähig, aber für eine Trash Party ein garantierter Knüller.
6,5/10