Review

kurz angerissen*
erstmals veröffentlicht: 04.07.2012

So lange man gemeinsam mit der Hauptfigur über die Vorgänge im Unklaren gelassen wird, hält sich "Unknown Identity" alle Trümpfe und damit die Spannung in der Hand. Was ist geschehen? Warum verhalten sich alle so anders? Fragen, die das Thrillergenre mindestens seit Hitchcocks "Eine Dame verschwindet" erfolgreich stellt, weil sie die eigene Identität in Zweifel stellen. Man wartet gespannt auf eine ausgeklügelte Auflösung und hofft, mit einem Paukenschlag überrascht zu werden.

An dieser Stelle nehmen nicht nur die Deutschlandklischees zu (Der Versuch, mit europäischen Schauplätzen eine neue Exotik in das klassische US-Skript zu integrieren, in allen Ehren, aber dann muss man sich auch mal von Schubladendenken verabschieden - zugegeben wird das aber wohl nur den Deutschen selbst auffallen), sondern auch ein fahriger Umgang mit Handlungssträngen, die oft notdürftig und vorhersehbar zusammengetackert werden. Glücklicherweise nimmt die Spannung dank schnittiger Regie und eines Liam Neeson im 96-Modus nie ganz ab, aber über die hanebüchene Entwicklung der Geschichte kann das leider nicht mehr hinwegtäuschen.

*weitere Informationen: siehe Profil

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