„Sir, wir können doch nicht nach einem Megadolon und einem Urzeit-Krokodil suchen!“
„Doch, das können wir…“
Der Mega Shark scheint sich zu einer festen Größe in Trash-Gefilden zu mausern und obgleich er (in gewisser Hinsicht zu Recht) von miesen Kritiken überhäuft wird, ist ihm ein ordentlicher Unterhaltungswert nicht abzusprechen.
Der Riesenhai ist also immer noch aktiv und gleichzeitig bricht das monströse Krokodil aus einer Höhle in Kongo aus. Hai-Experte Terry und Kroko-Jäger Nigel müssen sich zwangsläufig zusammenraufen, um mithilfe des Militärs eine Lösung für die Riesenprobleme zu finden…
Die Zauberer von Asylum schlagen wieder gnadenlos zu und sind sich für keinen noch so schlechten Effekt zu schade, wie der Sprung des Hais über einen Frachter und der Angriff des Krokodils auf einen Angler frühzeitig untermauern. Selbst spritzendes Wasser und einfache Explosionen stammen aus dem Computer.
Das Krokodil sieht hingegen einigermaßen brauchbar aus, es wurde schlichtweg vergrößert und in die Kulissen verfrachtet, etwa, als es über eine Brücke tapert, welche unter dem immensen Druck bröckelt. Vom Hai sieht man oft nur die Flosse und das schaut wiederum äußert unecht aus, zumal die Maserung des Körpers kaum der eines Hais gleicht.
Die Klischeefiguren bereiten hingegen Freude: Der Jäger mit ungewaschenem Gesicht, Hang zu Whisky und flotten Sprüchen gegenüber Frau Special Agent und auf der anderen Seite der dunkelhäutige Nigel, frisch mit Trauma versehen, stolz auf seine Schallwellen-Forschungen und immer vorne dabei, wenn es um gewagte Entscheidungen geht. Dazwischen die nie lächelnde Agentin, der grummelige befehlshabende Admiral und ein paar weitere Randfiguren, deren Darsteller stets ernste Gesichter machen, selbst wenn die Sätze noch so abgefahren skurril klingen.
Was primär den nicht zu verachtenden Unterhaltungswert liefert, ist das latent hohe Tempo und die raschen Szenenwechsel. So geht es von Kongo zum Atlantik, hin zu Panama bis Hawaii und alles in einer rasenden Geschwindigkeit per U-Boot, Frachter oder Hubschrauber.
Dazwischen sucht man die Eier des Crocosaurus um den Hai abzulenken, bildet einen Lichtbogen am Atomkraftwerk, zwei Delphine werden nebenher bei einer Show verspeist und am Ende schluckt der Hai ein Atom-U-Boot, während ein Vulkan die Rettung sein könnte.
Natürlich kommt es auch zum titelgebenden Kampf zwischen den Monstern, wobei trotz zahlreicher Bisse auf beiden Seiten kein Blut fließt.
Nicht selten ertappt man sich beim Schmunzeln ob der vielen grottigen Effekte und den unzähligen Klischees der Protagonisten, während der Score unbändig voran galoppiert, als wäre der dritte Weltkrieg mitten im Gange.
Die spezielle Mischung dürfte nur wenige Fans erreichen, die mit Tierhorror und Monster-Trash etwas anfangen können und bereit sind, nicht so tolle CGI in Kauf zu nehmen.
Der Streifen ist Humbug, aber ohne jeglichen Anspruch unterhält er aufgrund seines Bewegungsreichtums und einiger bizarrer Einfälle ungemein.
Da steht Kurzweil eindeutig im Vordergrund und wer augenzwinkernden Blödsinn sucht, könnte eventuell fündig werden.
6 von 10