Warrior (2011)

Wenn sich Brüder aufs Maul hauen...23.08.2013

Nur selten gelingt es mir, die Liebste für Filme zu begeistern, in denen sich erwachsene Menschen volles Pfund aufs Maul geben. Wie groß ist dann die Freude nach einem wunderbaren Heimkinoabend, wenn es mir wieder einmal geglückt ist, die Brücke zwischen Drama und Kampfsport zu schlagen...zur beiderseitigen Zufriedenheit. Zuletzt gelang mir das bei The Fighter, und nun auch noch beim Warrior...beides Filme über Brüder, die sich ihr Geld mit Wucht verdienen müssen, da sonst kaum Aussicht auf Erfolg besteht.

Hier sind es nicht Dicky und Micky, sondern Brendan und Tommy, die sich beide seit Jahren nicht mehr gesehen haben und nun unabhängig voneinander beim größten MMA-Turnier "Sparta" anheuern, gibt es doch dort fünf Millionen Dollar für den Sieger zu gewinnen. Tommy läßt sich von seinem Vater trainieren, und wir sehen, daß hier nicht alles im grünen Bereich ist, denn der Vater war Alkoholiker, ist nun trocken, doch über dessen Versagen haben die Brüder sich entzweit. Auch die Motive für die Teilnahme am Turnier sind unterschiedlich, während Tommy das Geld für die Famile eines gefallenen Kriegskameraden einstreichen will, benötigt Brendan es selbst...fällige Kredite, kranke Tochter, der Beruf reicht nicht aus.

Doch am Ende ist es wie in seligen Bloodsport - Tagen, es geht nur darum, wer den Ring als Sieger verläßt...und es ist klar, daß die Brüder beide den Weg ins Finale finden werden. Hier zeigen sich neben der sauberen Ausarbeitung der Hintergrundgeschichten aller Protagonisten auch die Freude an der ordentlichen Bebilderung der Kämpfe. MMA ist hier in Deutschland kein Fernsehsport, schade, denn es gibt viele Wege, einen Kampf zu gewinnen. Dazu gesellen sich noch ein paar nette Trainingssequenzen...doch die Höchstnote belibt verwehrt, denn leider hat man trotz des Verzichts auf Kitsch die eine oder andere Drehbuchvolte zuviel dabei, was zu Lasten der Filmlaufzeit geht. Egal, Darsteller toll, Film allzeit packend, dramatische Kampfsequenzen, fast alles perfekt...9/10.