Review

Freundin für das Ende der Welt gesucht


„Bellflower“ ist ein explosiver und sehr persönlicher Indiefeuerball voller Leidenschaft, Fantum und menschlicher Weiterentwicklung. Wirklich schade, dass man von den meisten Beteiligten nach diesem vollmundigen Versprechen bisher nichts mehr gehört hat... Es geht um zwei Kumpels, die womöglich größten „Mad Max 2“-Fans der Welt, ihre Vorbereitungen auf die in ihren Köpfen drohende Apokalypse und eine moderne Femme Fatale, die ihre Pläne gehörig durcheinanderwirbelt...

Der gritty Look hat Kraft und ist erinnerungswürdig. Die frischen Gesichter und Darsteller machen das durch die Bank intensiv, authentisch und unbekümmert. Poster, Mad Max und mögliche Erwartungen werden geschickt unterlaufen und auf links gedreht. Ebenso das ziemlich sicher kaum vorhandene Budget. Egal wieviele Filme man gesehen hat - einer wie „Bellflower“ war ziemlich sicher bisher nicht dabei. Und das ist mit das größte Kompliment, das man einem Film heutzutage machen kann. Feurig, intim, sensibel und maskulin zugleich. Speziell. Ein Diamant im Dreck, keine Frage. „Bellflower“ darf man sich ohne Bedenken gerne weit oben auf die Watchlist setzen. Man sollte nur kein Actionfest erwarten. Oder doch. Aber eben mit einem sehr offenen Kopf an diese kleine Perle herantreten. 

Fazit: ein famoser Cocktail aus Bro- und Romance, Apocalypse, Fantum, Autofetisch und Indiedrama. Kein „Road Warrior“ - aber ein kreativer Kinorieger in einer Zeit, wo solche vollkommen eigenständigen Kreuzungen rarer denn je sind. Sicher nicht perfekt - aber eine Ansage. 

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