Ursprünglich als Beitrag zu einem „Fake Trailer Wettbewerb“ für keinen geringeren als Robert Rodriguez geplant, liefert Regisseur Jason Eisener mit „Hobo with a Shotgun“ ein Trashfeuerwerk ab, das sich gewaschen hat. Einen halbwegs vernünftigen Handlungsstrang sucht man hier vergebens und auch die Logik bleibt hier völlig auf der Strecke. Scheiß drauf! Splattertechnisch gesehen geht hier nämlich die Luzie ab, dass einem hören und sehen vergeht. Im Minutentakt werden Köpfe zerfetzt, Polizisten ausgeweidet und Menschen zu Brei geschossen, dass der „Splatterfreak“ freudestrahlend mit der Zunge schnalzt. Obwohl manche Effekte stellenweise etwas billig wirken, lässt einen die eine oder andere Blutfontäne schmerzhaft das Gesicht verziehen. Speziell zum Ende hin, wenn der Rasenmäher zum Einsatz kommt. Gedreht im schmuddeligen „Grindhouse Look“ fühlt man sich stellenweise an die gute alte Troma Zeit zurück erinnert. Wer im Übrigen auf die Bildsprache und den Soundtrack achtet, kann die Querverweise zu den Werken eines Quentin Tarantino nicht übersehen. Apropos Soundtrack – definitiv einer der besten, den ich in letzter Zeit zu hören bekam (bei der einen oder anderen Melodie stand zweifelsohne John Carpenter Pate). Einen negativen Beigeschmack hinterlässt allerdings das abrupte Ende, das völlig überraschend daherkommt und so nicht zu erwarten war.
Alles in Allem aber ist „Hobo with a Shotgun“ eine Trash Granate aller erste Güte und die Auferstehung Rutger Hauers, dem die Rolle definitiv auf den Leib geschrieben wurde und an dessen Leinwandpräsenz wir uns hoffentlich in Zukunft wieder häufiger erfreuen dürfen.
Wer sich also an der dümmlichen Handlung und dem „Overacting“ einiger Darsteller nicht stört und sich an permanent zerfetztenden Leibern nicht satt sehen kann, dem sei diese Trash-Granate wärmstens ans Herz gelegt.