Review

Wolkenbruch und Donnerschlag

In "Take Shelter" brilliert ein Michael Shannon als Familienvater, der von windigen Träumen geplagt wird... zieht ein Sturm auf? Ziemlich sicher! Nur wo? Innen oder außen? "Take Shelter" ist eine Kur des guten Filmgeschmacks. Kein unnötiges Getöse, kein Effektgekröse, kein Vom-Boden-Losgelöse - stattdessen ein eindringliches Psychogramm eines Mannes, einer Familie, eines Landes. Ja vielleicht sogar einer Spezies.

"Take Shelter" macht instinktiv fast alles richtig und fesselt mit leisen Tönen. Wie jeder gute Sturm zaubert es einem ganz schnell und übermenschlich eine Gänsehaut über den Rücken. Über den ganzen Körper. Es ist kalt und warm zugleich. Es prasselt und prickelt. Von bösen Vorahnungen und Urängsten. Eine Studie der Traumdeutung, der Verunsicherung und der berstenden Atmosphäre. Kein Entrinnen. Ganz dicht. Und unglaublich laut. Shannon und der massive Soundtrack stichen aus einem erhabenen Eintopf nochmal weit heraus.

Fazit: besonnen beunruhigen? Jeff Nichols liefert mit "Take Shelter" ein Meisterstück der langsamen Bedrohung. Packend und hypnotisch, mit einem Michael Shannon on fire!

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