Review

Take Shelter (2011)

Ein-Wort Bewertung : Danke!

Mehr-Wort Bewertung:

Einer dieser Filme für die ich gerne in der Nacht um kurz vor halb 3 nochmals aufstehe, um ein paar mehr als verdiente "Hirn/Gefühl-Zeilen" zu hinterlassen.

"HÖRT MAL GUT ZU! ES WIRD EINEN STURM GEBEN, EINEN WIE IHR IHN NOCH NIE ERLEBT HABT, UND NICHT EINER VON EUCH IST DARAUF VORBEREITET ..." (Curtis)

Tja, und ich war so rein gar nicht auf die Intensität dieses Filmes vorbereitet ... Deswegen hat er mich wohl auch so überraschend "getroffen", sagen wir schwer emotional "angefahren", frontal ... ohne Abbremsung ... und so ein Truck kann verdammt groß sein ! Der Fahrer? Michael Shannon in der Rolle des Curtis ... immer schlimmer werdende Visionen und Alpträume plagen ihn, eine Katastrophe bahnt sich an, ein "ALLES" vernichtender "tornadoesker" Sturm wird kommen, ihm ALLES wegnehmen ... "ALLES" sind seine mehr als geliebte Frau Samantha (Jessica Chastain) und vor allem seine taube kleine Tochter Hannah (Tova Stewart) ... Curtis Arbeitskollegen Dewart (Shea Whigman) gesellt sich zudem, sehr angenehm zurückhaltend und dennoch spürbar, in diesen "Irrsinns"- Film und hilft dem "visionären" (Alp-)Traum-Geplagten fortan im Garten einen Luftschutzbunker zu errichten ... nie war es spannender (ob des weiteren Verlaufs der Geschichte) und gleichzeitig schmerzhafter (ob der Sache an sich) einer Baggerschaufel beim Ausheben eines Erdlochs zuzuschauen ... unfassbare Bilderfluten ... Wahn und Wahnsinn umklammern alles ... Hals voller Klöße, Bauch voller Grummeln, Tränen in (den) Säcken, 2 Stunden lang, brutalste Emotionen, Empathieinhaber stoßen an Gefühls-Grenzen und zwar an beiden (emotionalen und kognitiven) "Fronten" ... Score passt sich mehr als an, brachial wenns sein muss, zurückhaltend und subtil wenn es erforderlich ist, gleiches gilt für Curtis ... ein perfekter Zusammenschluß aus Wahnsinn, Liebe und purer Angst, mimisch am Limit ... Curtis steht am Strassenrand, beobachtet ein Gewitter, Dunkelheit breitet sich aus, Himmel voller Blitze ... er wünscht sich so sehr das nicht nur er dies sieht ... Schnitt! ... sturmlos...ein Garagentor öffnet sich langsam und bildschirmfüllend, dahinter Curtis, Sonnenlicht flutet langsam die Garage ... kurze Momente der Hoffnung, die kurz darauf wieder auf das Übelste niedergeknüppelt werden ... Curtis Auftritt beim Nachbarschaftsessen wird niemals vergessen ... die mimische Urgewalt Michael Shannon ... was für Blicke, Szenen und "Bilder" .... Landschaften ... "Himmelsgesichter" ... Melancholie ... Schmerzen ... Liebe... Trauer ... tiefste, "mehrseitige" Verlustängste machen sich breit und breiter ... raumfüllend schmerzfühlend ... "langweilig mittendrin/ zu lang" so las Ich, öffne die Augen und noch mehr dein Herz sag Ich ... Stille und Dialogarmut sind zwar gegeben, mehr Worte oder Handlung bedarf es aber nicht, mehr Spannung bedarf es aber nicht, alles auf den Punkt ... Bild, Ton und Kopf reichen ... vollkommen ... "wenig" und doch so immens viel...Wert ... 2Stunden ging dieser Schmerz? ... wie im (fürchterlichen) nie enden wollenden SlowMotion-Fluge .... Vögel am Himmel ... Kopfkino läuft auf Hochtouren ... doofes Ende? ich fand es genau richtig: Kopfkino-Sahnehaube drauf, fertig ... mit den Nerven ... jetzt runterfahren ... alles!

Gute Nacht und :

"...SCHLAFT GUT IN EUREN BETTEN, DENN WENN ES TATSÄCHLICH PASSIERT, ...WIRD ES DAS LETZTE MAL GEWESEN SEIN!" (Curtis)

Großer Regisseur, große Schauspieler, große Note:

Knüppelharte 10/10

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