Review

Okay, wer "Sharktopus" überlebt, dem gefällt vermutlich sogar der Werbespot für den neuesten OB-Tampon, aber wenn man sich schon ein Double Feature kostengünstiger Monsterfilme aus normalmenschlichen Unterhaltungsmotiven ansieht, der findet bei "Monsterwolf" vermutlich ein bißchen mehr Substanz als bei Hai-Tintenfisch-Hybriden.

"Monsterwolf" ist ein typisches SyFy-Spar-Movie, sparsam, aber kompetent hergestellt, damit die Monsterfans was zu kauen haben. Da erwartet man keine Geniestreiche mehr (die 70er sind, leider, vorbei), aber solides Entertainment, mit einem Monster, ein paar Bösen und natürlich ein paar Guten, vorzugsweise einem Pärchen, das natürlich am Ende zusammenfinden darf. Ist auch alles drin.

Die Abwechslung dabei ist, daß es sich dabei mal nicht um eine Dauermeuchelung Unschuldiger handelt, sonder um einen Grusler mit Ökobotschaft, hier sollen nur die Richtigen dran glauben müssen.
Charles Bolon ist zum Glück auch noch nicht ein gelangweilter Fließbandschreiber, der die Monstermovies wochenendweise ausrotzt, sondern in diesem Fall sogar ein Debütant, der noch gewisse Sorgfalt an den Tag legt, wenn es darum geht, die bekannten Element solide anzuordnen.

Also auf nach Louisiana (mit weniger Sumpf, dafür mehr normalem Mischwald), wo eine Ölgesellschaft ganz mächtig was wegbohren will, was sich natürlich auf Indianerland befindet (oha)! Angeführt wird der fiese Konzern natürlich von einem mächtig arschlochhaltigen Typen namens Stark (klar!), der ausgerechnet von Robert "Holodoc" Picardo von der "Voyager" als Ausbund ungezügelten Herumcholerierens gegeben wird. Seine Männer sprengen ausgerechnet eine Reliquienstätte, über der frei in der Luft eine blaue Flamme schwebt (klar, das pulvern wir sofort weg, wenn der Chef das sagt) und das hat zur Folge, daß ein Rachegeist sich auf den Weg macht, um mal so richtig mit den Ölbohrern aufzuräumen. Er hat dazu die Form eines großen Wolfs angenommen (der übrigens komplett aus der CGI-Kiste kommt, aber so sparsam eingesetzt wird, daß man es verzeiht) und meuchelt jetzt AUSSCHLIESSLICH Mitarbeiter und Kollaborateure der Firma. Dumm nur, daß die eben angefangen haben, gewisse Grundstücke der Ansässigen zu kaufen, die bei Scheckübergabe auch zu potentiellen Opfern werden.

Auftritt der Hauptfigur in Form von Leonor Varela als Anwältin Maria, die in ihrer kalten Heimat mal für gut Wetter sorgen soll, was nicht nur Daddy Sheriff sauer aufstößt. Ihr alter Freund und Redneckhänger Yale freut sich trotzdem einen Keks und alsbald meuchelt sich der Wolf durch die Gemeinde, so daß man noch ein paar Söldner dazu engagiert, um mit Vieh und Indianerhäuptling abzurechnen.

Ich spar mir den Rest des Plots, den man sich denken kann, alles kommt genauso, wie man es erwartet. Erträglich macht den Film abgesehen von den Klischees die solide Inszenierung, die gute Kameraarbeit und dezente Trickaufnahmen, angereichert mit ein bißchen kurzgeschnittenem, wenn denn auch recht blutigem Gore. POV-Aufnahmen, Spannungsmusik, Verfolgungsszenen und Ausstattung sind guter Standard oder ggf. sogar etwas drüber, die Indianermystik wird nicht übertrieben und sogar eine kleine Animationssequenz hat man untergebracht.
Gewiß, aus den Spannungssequenzen hätte man noch etwas mehr herausholen können und manchmal wünscht man sich einen einfallsreicheren Kamerawinkel und ein weniger vorhersagbares Buch, aber alles in allem funktioniert der Film für Freunde des bewährten Tierhorrors noch akzeptabel und wirkt nie wie ein abgefilmter Betriebsausflug mit Bikini-Mädels, den man mit dem Smartphone aufgenommen hat. Da und dort versprechen gewisse Einstellungen sogar das Talent für mehr, aber das war im Budget nicht drin und letztendlich soll der Film ja nur ein TV-Publikum unterhalten wie im Jahr 15 andere auch, da bleibt nicht viel Platz für kreative Ausflüge.
Wem also die übrigen Genmutationen manchmal zu deppert sind, kann sich hier mal wieder der uramerikanischen Mystik hingeben, an die Klassiker kommt es nicht ran, aber Schmerzen braucht wegen "Monsterwolf" übrigens auch keiner zu haben. (4/10)

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