Während eines UN-Streitkräfte-Einsatzes in der Demokratischen Republik Kongo erhält Marine-Sergeant Brandon Beckett, Sohn des bekannten Scharfschützen Thomas Beckett, den Befehl, einen europäischen Farmer aus feindlichem Rebellengebiet zu befreien. Als er und seine Männer auf der Farm ankommen, lauert ihnen ein mysteriöser Scharfschütze auf, der Beckett verletzt und alle anderen tötet. Mit Hilfe des ehemaligen Schützlings seines Vaters, Scharfschützenausbilder Richard Miller, muss Beckett lernen, wie ein Scharfschütze zu denken, um den Mörder aufzuspüren, bevor er zurückkommt, um seinen Job zu beenden.
Die Sniper Filme weiten sich inzwischen ja zur Endlosserie aus, denn in diesem Jahr kam mittlerweile der sechste Teil auf dem Markt. Teil vier schimpft sich Sniper Reloaded könnte aber genau so gut the next Gen heißen. Tom Berenger ist wohl schon zu alt (oder zu füllig, hinderte ihn wiederum aber auch nicht im fünften Teil wieder zu übernehmen), so muß dann eben sein Filmsohn Brandon an die Front, dem man im Sinne der Kontinuität aber immerhin noch Richard Miller aus dem ersten Teil als erfahrenen Scharfschützen an die Seite stellt.
Die Handlung wird diesmal nach Südafrika verlegt und zu Beginn sorgen wir erstmal für Brendans Motivation, als ein Sniper seine komplette Einheit niederballert, die im Rahmen eines UN Auftrags einen Europäer evakuieren sollten. Leider kann der Film dieses Actionniveau nicht halten. Bis zum Showdown Sniper gegen Sniper gibt es noch zwei kleinere Scharmützel, dafür aber leider umso mehr langweilige Dialoge, eine nervige Plantagenbesitzertochter und eine komplett uninspirierte Love Story. Den Mittelteil könnte man überspringen ohne dabei viel verpaßt zu haben.
Leider ist auch Chad Michael Collins als wütender Held ein reichlich blasser Berenger Ersatz. Billy Zane und auch der einheimische Jäger und Kinderprotektor stecken ihn in Sachen Charisma locker in den Sack. Auch das Spiel mit den Klischees gefällt nicht wirklich, man zeigt brav die schöne Landschaft und die Tiere, dann ein Schwenk auf Kindersoldaten, alles die typischen Afrika-Stereotypen. So ist denn auch der UN-Kommandant am Standort ein deutscher Colonel, der sich dann auch prompt als fieser Möpp und Waffenschieber entpuppt und die einheimischen Soldaten sind entweder feige oder militärisch schlecht ausgebildet. Immerhin gibt es keine Großaufnahme von wallenden Stars & Stripes.
Sniper Reloaded bietet da ein Wechselbad der Gefühle, wirklich gut gemachte Shootouts wechseln sich ab mit belanglosem Füllmaterial. So was wie durchgehende Unterhaltung findet leidet wenig statt.
5/10