Review

Duncan Jones hat mit Moon einen faszinierenden, kleinen Science-Fiction-Film inszeniert, der nicht gerade in der Bay-Liga sinnloser Zerstörungswut spielt. Für seinen nächsten Film hatte er dann ein entsprechend größeres Budget zur Verfügung und mit Jake Gyllenhall einen veritablen Star, der einen Film tragen kann, ohne dass man ständig an den "zweiten schwulen Cowboy aus Brokeback Mountain" denkt. Die Story ist nicht wirklich neu, Geschichten um Zeitschleifen gibt es einige, vor allem natürlich "und täglich grüßt das Murmeltier". Auch der Gedanke, einen Menschen durch die Zeit zu schicken, um eine Katastrophe zu verhindern, ist alles andere als neu, "Seven Days" hat damit mehrere Staffeln gefüllt, "Zurück in die Vergangenheit" auch, und Twelve Monkeys ging auch in die gleiche Richtung. Die ganz große Innovation bleibt also aus, aber innerhalb dieser Grenzen ist der Film durchaus spannend. Auf der einen Seite erleben wir die Jagd nach dem Attentätrer, der den Film ins Rollen bringt, aber daneben steht der Hauptcharakter im Fokus, der erlebt, wie sein Leben auseinander fällt. Das Ende ist dann fast zu positiv - der Film hätte ein paar Minuten früher enden und die Auflösung der Phantasie des Zuschauers überlassen müssen. Am Ende schafft der Film einen perfekten Moment, der in der Zeit eingefroren wird. Die Wirkung des Films wäre mMn noch stärker gewesen, hätte er da aufgehört. So gibt es noch eine Handvoll Szenen, in denen der Film sich in Richtung Stringtheorie bewegt, was er aber nicht gebrauicht hätte. Trotzdem ein ordentlicher bis guter Film, der mal wieder zeigt, dass Science Fiction am stärksten ist, wenn sie ihre Figuren ernst nimmt und nicht zu Zuschauern bei der Prügelei übergroßer Roboter degradiert. So schlecht die Transformer-Filme auch sind, sie sind das perfekte Feindbild!

Details
Ähnliche Filme