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SOURCE CODE (SOURCE CODE, USA 2011, Regie: Duncan Jones)

Captain Colter Stevens (Jake Gyllenhaal), seines Zeichens Hubschrauberpilot bei der Army, wacht in einem Zug auf dem Weg nach Chicago auf. Ihm gegenüber sitzt eine junge Frau (Michelle Monaghan), die ihm sehr zugeneigt zu sein scheint. Während er krampfhaft versucht die Situation zu begreifen erschüttert eine schwere Explosion den Zug und reist Stevens samt aller anderen Insassen in den Tod. Er ahnt zu diesem Zeitpunkt noch nicht, dass er diese Explosion noch häufiger nicht überleben wird und das ihm jeweils nur acht Minuten Zeit bleiben um die Bombe und den Bombenleger ausfindig zu machen…

Hat man das System des Films erst einmal durchschaut, erweist es sich als recht überraschungsarm. Die meisten Prognosen des durchschnittlichen Kinogängers und Fernsehzuschauers dürften ins Schwarze treffen, da der Film sehr stark an gängigen Genre-Konventionen orientiert ist und es sich partout verkneift dem Rezipienten einmal richtig weh zu tun. Auch die anfänglich sehr motivierende Frage nach der Lösung, nach dem Sinn und Grund des Ganzen wird verhältnismäßig schnell geklärt und verliert dadurch an Zugkraft. Das letzte Drittel des Films muss man entsprechend wirklich mögen um noch bei der Stange zu bleiben. Dank der glaubwürdigen Charaktere und ihrer Motive dürfte dies aber auch nicht sonderlich schwer fallen. Dennoch lässt der Film zum Ende hin relativ stark nach. In der zweiten Hälfte setzen diverse Logikmängel ein oder werden spätestens hier ersichtlich (woher wussten die gleich nochmal, dass es weitere Anschläge geben wird?). Zum Finale hin verliert die gesamte Geschichte sogar an Tempo, was im Vergleich zur vorangegangenen Turbulenz tatsächlich Nüchternheit provoziert. Das Ende ist zwar nett und angemessen, aber ganz und gar nicht konkurrenzfähig mit der wesentlich stärkeren ersten Hälfte des Films.

Dennoch bleibt zu konstatieren, dass Regisseur Duncan Jones mit SOURCE CODE ein packender, cooler und sehr stringent gestylter Science Fiction-Film gelungen ist, der trotz einiger Schwächen und einer zu frühen Durchschaubarkeit zu unterhalten und zu begeistern weiß. Da es sich gerade einmal um den zweiten abendfüllenden Spielfilm von Jones handelt stimmt dies aber sehr hoffnungsvoll und zuversichtlich. Sein erster war MOON (MOON, Großbritannien 2009, Regie: Duncan Jones), der zwar auch in der zweiten Hälfte eine Durchschaubarkeit offenbarte aber bis zu diesem Zeitpunkt und noch darüber hinaus durchaus spannend inszeniert war und ein zielsicheres Händchen für das Design und den Look des Films offenbarte. Perfekt sind beide Filme nicht, besser als der Durchschnitt aber allemal. Da Jones derzeit wieder an einem Sci-Fi-Film arbeitet kann nach SOURCE CODE die vorsichtige Prognose gewagt werden, dass hier ein neues Talent am Sci-Fi-Regiehimmel seinen Platz sucht und offenbar auch finden wird. Ich bin begeistert! 8/10



post scriptum: Übrigens erreicht keine der Vergangenheitssequenzen eine Länge von 8 Minuten!

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