Nach dem genialen MOON liefert uns Duncan Jones (=Sohn von David Bowie !) mit SOURCE CODE einen zwar ganz andersartigen aber ebenso hervorragenden Science Fiction Film ab. Die Story wurde hier schon gut wieder gegeben, es ist dazu nur so viel zu sagen, dass es sich NICHT wie oft kolportiert um eine Zeitreise Story handelt.
Es ist eine Geschichte unter dem Hintergrund der Parallel- oder Viele-Welten-Theorie als eine extreme Auslegung der Quantentheorie. Diese besagt seit 1957 durch Hugh Everett behauptet, dass jedesmal beim Kollaps der Wellenfunktion eine neue, zusätzliche von der unseren unabhängige parallele Welt entsteht. Sicherlich ein Story-Plot weit ausserhalb der heutigen Möglichkeiten, deswegen also zu Recht dem Science Fiction Genre zugeordnet.
Colter Stevens (hervorragend gespielt von Jake Gyllenhaal) wacht in einem Zug auf und hat im Rahmen des oben gesagten 8 Minuten Zeit die Realität zu ändern und den Täter zu finden der zunächst den Zug und dann Chicago selbst in die Luft sprengt um eine grössere Katastrophe zu verhindern. Dazu muss er mehrmals diese Schleife durchlaufen und die Details und Erfahrungen sammeln bevor er zuschlagen kann. Das ganze ist noch etwas komplexer und gipfelt am Ende in einen schönen kleinen Story-Twist, der soll hier aber nicht alles in Gänze wiedergegeben werden.
Dies in einem sequentiell ablaufenden Film darzustellen kann nicht ohne kleinere Logikschwächen funktionieren. Diese treten aber durch die extrem gute Umsetzung und Darstellung in jeglicher Form in den Hintergrund. Der Film gibt ein extremes Tempo vor und der Zuschauer fiebert wirklich mit und man möchte dem Protagonisten schon von Anfang an Tipps geben wo er suchen muss, wer der Täter im Zug sein könnte.
Leider spielt der Film die Möglichkeiten nicht im Sinne einer philosophisch-weltanschaulichen Möglichkeit der Story bis zum Ende konsequent weiter und löst es in einem relativ einfach zugänglich konventionellen Filmende auf. Hier wurden potentielle Möglichkeiten für eine maximale Höchstnote verspielt. Nicht falsch verstehen, auch so ist der Film eine perfekte Unterhaltung über straffe 93 Minuten ohne unnötige Überlänge.
Die auch enthaltene Lovestory mit der bezaubernden Christina Warren (Michelle Monaghan) und der Verlauf der Story ganz am Schluss (soll hier nicht verraten werden) sind sicherlich ein Zugeständnis an die Filmgesellschaft und das avisierte Overground Publikum aber sollen hier nicht abwertend beurteilt werden da sie stimmig sind und nicht schwülstig sondern sehr schön und leichtfüssig vorgetragen werden. Eine absolute Empfehlung also für sämtliche Science Fiction Fans der auch nicht SF Seher sicherlich eine weit überdurchschnittliche Unterhaltung abgewinnen können.
8/10 Punkten