Review

Drive Angry - Fahr zur Hölle (2011) 2D

Seit Nicolas Cage finanzielle Probleme hat ist er bei der Auswahl seiner Rollen nicht mehr all zu wählerisch - ums mal vornehm auszudrücken - und er fängt langsam an mir regelrecht leid zu tun. Vorbei sind die Zeiten oscarprämierter Rollen (Leaving Las Vegas) und auch sein Einsatz als Actionheld in großen Blockbustern wie "Con Air" und "The Rock" ist schon etwas her. Jetzt zählt nur noch Masse und man sieht ihn vornehmlich in Walt Disney Poduktionen und der Abrutsch in die B-Film Riege scheint beschlossene Sache zu sein. "Drive Angry" bestätigt dies und Cage hat noch einmal Glück, daß der Film hierzulande überhaupt eine Kinoauswertung bekam. Regie führt Patrick Lussier (Wes Cravens Dracula 1-3) nicht unbedingt ein erfahrener Mann für so einen Job. Mein Kurzfazit vorweg: extrem kurzweiliger Action Trash hart an der Schmerzgrenze.

Die Story in aller Kürze: Der Kriminelle Milton entflieht der Hölle und will seine Enkelin vor dem Sektenführer King retten. Hilfe hat er von der attraktiven Kellnerin Piper, die er auch nötig hat, da der "Buchhalter" ein Abgesandter des Teufels Milton wieder zurück in die Hölle bringen will. Das wars - kurz und schmerzlos. Die Story ist genreüblich leicht gestrickt und hält keine Überraschungen parat. Die nervige Sektenstory scheint nur Füllmaterial zwischen den Actionszenen zu sein und wirkt an manchen Stellen total gestellt. Gerade diese ruhigen Szenen zwischen der Action sind schlecht wie sau inklusive mieser Dialoge und armseligen Versuchen etwas Tiefgang rein zu bringen.

Was an "Drive Angry" aber nicht enttäuscht ist Nicolas Cage selbst. Der scheint an der trashigen Rolle richtig Spaß zu haben und hängt sich voll rein. Er spielt extrem cool auf, hat wieder ne geile Frisur und holt das beste aus der Rolle raus. Die weibliche Hauptrolle hat Amber Heard (Zombieland) inne und die geht nicht nur actionmäßig voll ab, sondern sieht auch noch verdammt gut aus. William Fichtner als "Buchhalter" kommt auch extrem cool und mysteriös rüber, also die Besetzung von "Drive Angry" ist keinesfalls schlecht.

Schlecht aussehen läßt "DA" dann eher das fehlende Budget. Billige CGI Effekte sind an der Tagesordnung und auch einige Action Szenen sind einfach nur als billig zu bezeichnen. Generell wird stark auf die Kombination von Titten und übertriebener Gewaltszenen gesetzt - was natürlich ok ist - aber "DA" damit sicherlich zu Cage´s niveaulosestem Werk macht.

Trotzdem hat "DA" auch positive Seiten und kann zumindest für Männerabende empfohlen werden. Die Mischung aus überzogener Action, gepaart mit coolen Sprüchen und dem Anblick korngefütterter Landmöpse läßt einige Schwächen verzeihen. Die Chefszene ist ganz klar die im Hotel, als Cage beim F***** mit Zigarre im Maul massenhaft Gegner tötet - selten hab ich so einen machomäßige Szene gesehen - extrem geil und mutig von Cage.

"Drive Angry" ist für den einmaligen Gebrauch schon akzeptabel aber versteht mich bitte nicht falsch: ich bin ein großer Nicolas Cage Fan und ich liebe hohles Action Kino wie z.B. "Shoot em up". Um es klar zu machen ich zähle Streifen wie "Phantom Commando" und "Harte Ziele" zum besten was das Genre hergibt, aber "DA" ist schon eine ganze Ecke weiter unten anzusiedeln. Die vielen 7/10 und 8/10 Wertungen können nicht Euer ernst sein.

Beim besten Willen nicht mehr als 5/10.

Noch eine Bitte an Nicolas Cage: Verkauf doch noch ein paar Häuser, zahl Deine Schulden zurück und unterschreib in besoffenem Zustand keine Verträge mehr.

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