Schön derbe...26.12.2011
Die Stars und das Finanzamt...das geht nicht so gut zusammen, und den gemeinen Kinogänger freut es, daß auch die Bestbezahlten nicht ewig vor den Steuereintreibern flüchten können. Nun pflegen die Größen Hollywoods im Umgang mit der Steuerschuld unterschiedliche Strategien. Wesley Snipes hat seine Karriere für einen längeren Gefängnisaufenthalt unterbrochen, das ist eher die "Vogel-Strauß-Strategie", mit langfristig wohl mehr als zweifelhaftem Erfolg. Nicholas Cage hingegen wählt einen anderen Weg und dreht Filme, einen nach dem anderen. Da der Mann aber immer noch zu den bekannten Gesichtern Hollywoods zählt, sind trotz hohem Filmausstoß auch einige gelungene Streifen in seinem jüngeren Wirken zu finden - dieser hier gehört garantiert dazu, auch wenn die fiese Frisur des Mimen an dessen üblen Pudel aus Con Air heranreicht..
Milton ist in der Hölle. Nicht schön da. Schlimmer aber ist es, mitzubekommen, welch Unheil den Nachfahren auf der Erde droht. Und wenn die eigene Tochter ermordet sowie deren Baby von einem irregeleiteten Sektenführer geopfert werden soll, dann ist er da, der von mir immer wieder gern erwähnte, legendäre Anlaß. Milton flieht aus der Hölle...verfolgt vom Accountant, einem Höllendiener, der die Dinge wieder geraderücken will...und macht sich auf die Suche nach seiner Enkelin. Begleitet wird er dabei von einer Kellnerin, die zufällig ohne Heim, aber mit einem schicken Auto parat steht. Einige derbe Schießereien später kommt es zum finalen Aufeinandertreffen der vier Hauptfiguren just am Abend der geplanten Opferung. Klar, wie die Sache ausgeht, oder?
Das große Finale ist einer der wenigen Schwachpunkte dieses ansonsten rasanten, brutalen Streifens. Wie im ähnlich gelagerten Machete tut das wilde Herumgeballere als Showdown dem Film nicht gut, zumal man schnell die Übersicht verliert und nicht mehr mitbekommt, wer nun wie über den Jordan geht. Das ist schade, denn den ganzen Rest des Films dominiert die unhektische, aber reichlich blutig arrangierte Action. Dabei erinnern einige der Effekte stark an den vom gleichen Regisseur stammenden My Bloody Valentine - und es ist festzuhalten, daß 3D einen Film nicht wesentlich besser macht, gleich seiner sonstigen Güte. Der Freund des Männerkinos indes darf sich zufrieden zurücklehnen, denn es ist alles an Bord, was das Leben schön macht...harte Stunts, ein schönes Mädel und dazu noch William Fichtner, der als Sahneklecks auch darstellerisch herausragt - zuständig für die gelungenen Oneliner. Feiner Film also, mit einigen kleineren Schwächen - 8/10.