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Arte ist ja bekannt dafür, die etwas "anderen" Filme zu zeigen. So auch am gestrigen Montag Abend, an dem "Unter dem Sand" lief, ein Werk von Francois Ozon, dem Regisseur von "8 Frauen".
Eins vorweg, für Leute, die es gern hektisch oder rasant mögen, ist "Unter dem Sand" absolut ungeeignet, denn Ruhe herrscht hier ausschließlich vor. Es geht um das Ehepaar Marie und Jean, die seit gut 25 Jahren glücklich verheiratet sind. In ihrem gemeinsamen Urlaub frägt Jean seine Ehefrau eines Tages, während sie am Strand liegen, ob sie denn mit schwimmen gehe. So simpel und unbedeutend die Frage im normalen Leben ist, so einschneidend und wichtig ist sie im Film. Denn Jean kommt von seinem kurzen Gang ins Meer nicht mehr zurück. Auch ein Suchtrupp der Polizei geht leer aus. Monate später, noch immer ist nicht klar, ob es sich bei Jeans Verschwinden um Selbstmord, einen Unfall oder um Flucht handelt, lebt Marie immer noch so in den Tag hinein, als ob Jean da wäre. Und für sie ist er es auch...
Die Krimielemente, die der Film haben könnte, hat er nicht, denn hier steht nicht die Auflösung des Verschwindens Jeans im Mittelpunkt, sondern ganz einfach die Folgen, die sein Verschwinden auf seine Ehefrau hat. Denn, ich möchte nicht zuviel verraten, Marie entwickelt sich von einer "normalen" Person immer mehr zu einer, die in ihrer Traumwelt lebt, die sich Sachen so zurechtdenkt, wie sie es gern haben möchte, die nicht zu dem steht, was Sache ist, auch wenn diese noch so schlimm ist.
Nicht zu Unrecht steht "Unter dem Sand" in der OFDb-Liste so weit vorn, denn mit sehr eindringlichen und intensiven Aufnahmen teilt Ozon dem Zuschauer die Lage äußerst authentisch mit, Schnitte tummeln sich nicht rasend aneinander, sondern dank wunderbarer Kameraarbeit wird da schon mal eine Minute auf eine nichts-sprechende Marie draufgehalten oder -gezoomt. Gesprochen wird sowieso nicht allzu viel, vielmehr ist es den fabelhaften Leistungen der Darsteller zu verdanken, durch die es erst möglich wird, eine solch fesselnde Atmosphäre zu schaffen, auch wenn nicht viel passiert bzw. gesprochen wird. Der Zuschauer wird auch nicht aufgrund gewisser Momente geschockt, sondern einfach aufgrund des Ganzen, der Story und der Auflösung der psychischen Beständigkeit Maries. Aber seht selbst.
Fazit: Ein genialer Film über eine Frau, die sich zunehmend selbst in den Wahnsinn treibt, superb gespielt, mit fabelhafter Kameraarbeit und schockierender Authensität. 9/10 Punkte

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