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Ein starkes Stück...19.12.2011

Vampirfilme zeichnen sich im Kino aktuell durch eine unglaubliche Weichgespültheit aus, da wird sich keusch ineinander verbissen, und die jungen Mädels werden vor Verzückung ohnmächtig. Toll, da freut sich der Hersteller der seichten Ware, denn je niedriger die Altersfreigabe, desto höher die Einnahmen. Dabei gab es im Jahr 1998 doch einen Trendsetter namens Blade, der mit seinen zwei Fortsetzungen zum einen Herrn Snipes ein ansehnliches Einkommen bescherte, zum anderen aber den Vampirismus ins Actiongewand bettete. Aber Herr Snipes sitzt leider im Gefängnis, also müssen andere ran...doch wer hier im Vampirland einen reinen Actionfilm erwartet, wurde von der Werbung böse getäuscht. denn Action steht nicht im Vordergrund der Geschichte...

Die Welt ist nicht mehr, wie sie war. Die Menschen kaum mehr vorhanden, einem übermächtigen Gegner ausgeliefert. Auf dem Weg von A nach B zwei Männer, der eine erfahren, der andere noch sehr jung. Kennen wir so schon aus Zombieland, doch jener Streifen war eher Komödie als blutrünstige Action. Kennen wir so auch aus The Road, da aber war der Gegner ausschließlich menschlich, kannibalistisch angesichts der mangelnden Nahrungsvorräte. Stake Land nun mischt beides, aber unter Verzicht auf die heiteren Elemente des Zombiekrachers. Hier begleiten wir einen nicht näher gezeichneten "Mister" und dessen Schützling Martin auf ihrer Reise durch ein verwüstetes Amerika Richtung Kanada, denn dort soll man noch sicher leben können. Warum Amerika ( und auch der Rest der Welt ) einer Vampirplage anheim gefallen ist, wird nicht erklärt. Im Laufe der Reise schließen sich den zweien ein paar weitere Personen an, es gilt Gefechte gegen Vampire und eine Christensekte zu überstehen, wobei unklar ist, wer nun die gefährlichere Fraktion ist.

Das alles ist mit melancholischer Musik unterlegt, lebt aber auch von den sauber inszenierten, ruppigen Actionszenen. Schön ist auch die Härte, mit der man Wegbegleiter aus dem Weg räumt, hier ist eben niemand sicher, es sind rauhe Zeiten. Die Darsteller sind mir unbekannt, machen ihre Sache aber hervorragend, insbesondere Nick Damici als dauerrauchender "Mister" kann voll und ganz überzeugen. Zum Ende hin häufen sich leider ein paar Unwahrscheinlichkeiten, auch das nicht näher ausgeführte Schicksal des Resttrupps stört ein wenig, was aber dem ganzen Treiben insgesamt keinen Abbruch tut. Wir sehen eine gelungene Melange aus Action, Roadmovie und Erwachsenwerden im Angesicht der Gefahr, kurzweilig inszeniert, ohne zuviel Computereinsatz, insgesamt also deutlich unterhaltsam...8/10.

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