Grandioser und leider viel zu früher Abschluß der Serie um Riggs und Murtaugh
Nach dem doch eher sehr durchschnittlichen dritten Teil der Serie rund um die zwei so unterschiedlichen Polizisten und ihre Familien verging eine lange Zeit, bevor sich Richard Donner als Regisseur und Joel Silver als Produzent erneut der „Lethal Weapon“ – Reihe annahmen. Und man hat aus den Fehlern gelernt, denn der vierte und leider auch letzte Teil der Serie ist ein wahrlich würdiger Abschluß geworden. Sie sind einem ans Herz gewachsen, die zwei Polizisten, auch ihre Sidekicks hat man schätzen gelernt, Joe Pesci ist wieder einmal ganz wunderbar als Leo Getz, und zum Glück wird auf allzu viel Familiendrama verzichtet, die Damen spielen nur Nebenrollen. Das ist sexistisch, könnte man jetzt sagen, aber wen schert es, wenn endlich wieder die Action im Vordergrund steht.
Die Story ist, wie eigentlich in allen Teilen, nur der Aufhänger für Stunts, Action und Komödie. Es geht um illegale Einwanderer aus China, von denen eine Familie durch Zufall bei Murtaugh daheim landet, und es geht um vier Triadenbosse, die freigekauft werden sollen, allerdings mittels Falschgeld, welches über einen dubiosen Chinesen von den Einwanderern als Lohn für die Schmuggelei angefertigt werden soll. Klar, daß dabei auch Blut fließt, denn der Bruder eines der Triadenchefs ist persönlich in die Sache involviert und mag es gar nicht, wenn ihm die Jungs ins Handwerk pfuschen. Eine sehr gute Rolle ist das geworden für Jet Li, von dem zwar wenig, dafür aber atemberaubende Kampfkunst zu sehen ist. Nachdem die Affäre aber für Riggs und Murtaugh, mal eben kurz zu Captains befördert, auch zur Gefahr für ihre Familien wird, ist der Auslöser für ein spannendes Finale gegeben. Die Serie endet mit einer Doppelgeburt; Riggs wird Vater und Murtaugh Opa, großes Familienfoto mit Getz und dem guten alten Captain, da möchte man doch fast weinen...
Der Film ist ein Paradebeispiel dafür, wie es leider nicht mehr ist und wahrscheinlich auch so bald nicht mehr sein wird. Gute Schauspieler in einem dialogstarken Actionfilm, der keine Sekunde langweilig ist und auf vielen Ebenen funktioniert. Der Film wäre wahrscheinlich auch ohne jede Actionszene gut geworden, denn die zwei Hauptdarsteller sind in Hochform, die ständigen Hänseleien und Frotzelein, aus den verschiedensten teils nichtigen Anlässen heraus, sind einfach nur lustig. Die Handlung ist rudimentär, mehr braucht es aber auch nicht, denn sie ist nur der Rahmen für die Aktionen der zwei Polizisten, die sich mittlerweile, mit dem Alter kokettierend, als Dinosaurier sehen...klar, auch Helden werden nicht jünger. Doch es ist ja nicht nur die Komik, sondern auch die Action, die von Richard Donner prima gefilmt ist, nichts unnötig Digitales, gute, alte Explosionen und Schießereien. Der Härtegrad ist auch wieder recht hoch, und so ist der vierte Teil sicher ebenbürtig dem zweiten der Reihe. Und es ist, das sei an dieser Stelle einmal dokumentiert, schade, daß es keine weiteren Folgen mehr gegeben hat – und wohl auch nicht mehr geben wird, denn man ist leider „too old for this shit“. Und das ist sehr, sehr traurig...10/10.