Mel Gibson (Payback) und Danny Glover (Predator 2) gehen als Cop-Duo in die vierte Runde. Im bisher letzten Teil der von Joel Silver (Stirb langsam, Matrix, Demolition Man) produzierten Action-Reihe von Regisseur Richard Donner (Assassins) bekommen es Riggs und Murtaugh mit den Triaden zu tun. Aber auch private Probleme lassen grüßen.
Ein Angelausflug mit ihrem Kumpel Leo (Joe Pesci) fällt für Riggs (Mel Gibson) und Murtaugh (Danny Glover) voll ins Wasser: Ihr Boot sinkt nach der Kollision mit einem Frachter, auf dem sich Hunderte illegaler Einwanderer befinden. Aber das ist erst die Spitze des kriminellen Eisbergs. Die chinesische Triaden-Mafia will in Kalifornien eine Falschgeldproduktion im großen Stil aufziehen. Klar, dass Riggs und Murtaugh das nicht ohne weiteres durchgehen lassen können. Dabei ziehen sie abermals eine Schneise der Zerstörung durch Los Angeles...
Wie in den drei anderen Teilen zuvor spielen Gibson und Glover ihre Rollen gewohnt gut und geben ein prima Gespann ab. Nun merkt auch Gibson, dass er langsam in die Jahre kommt. Doch genau wie Glover ist er noch längst nicht zu alt für diesen Scheiß! Erneut sorgt Joe Pesci (Kevin allein in New York) für mehrer Lacher und wird dabei hervorragend von Chris Rock (Beverly Hills Cop 2) ergänzt. Ein Spin-Off mit den beiden wird es aber wohl nicht geben. Wie in Teil 3 ist auch wieder Rene Russo (Showtime) als Riggs' taughe Freundin bzw. Frau mit von der Partie, hat hier allerdings durch die Film-Schwangerschaft bedingt wenigere Action-Szenen. Erstmals spielt Jet Li (Kiss of the Dragon) hier einen Schurken und macht seine Sache sogar sehr gut. Wortkarg und eiskalt gibt er die perfekte Killermaschine ab, gegen die unsere beiden Cops nur schwer ankommen. Somit ist er sogar der beste Schurke der ganzen Reihe.
Die Action-Einlagen wurden nach bewährtem Old School-Rezept inszeniert, wobei auf feindlicher Seite nun auch asiatische Kampfkunst zum Einsatz kommt, die nach diesem Film durch Werke wie "The Matrix" und "Tiger & Dragon" einen wahren Boom in Hollywood erlebte. Doch schon hier zeigen Gibson und Glover, dass sie mit der Holzhammer-Methode der guten alten 80er-Jahre-Schule auch asiatischer Kampfkunst gewachsen sind. Hinzu kommen noch Explsionen, Shoot-Outs und eine Verfolgungs-Jagd, die sich gewaschen hat. Persönlich gefällt mir diese Verfolgungs-Jagd noch besser als jene aus "Bad Boys 2", die sich aber auch sehen lassen kann. Dabei befördern unsere beiden Lieblings-Cops nicht nur zwei Triaden-Handlanger ins Jenseits, sondern verwüsten auch eine komplette Büro-Abteilung (!) per Auto. Wie in den Vorgängern strotzt aber auch dieser Teil nur so vor Situationskomik, was man vor allem Joe Pesci und Chris Rock zu verdanken hat. Comedy-Höhepunkte sind hier Glovers Straßen-Strip in der Eröffnungs-Szene und die Lachgas-Nummer in der Zahnarzt-Praxis. Aber nicht nur Triaden-Killer bereiten Riggs und Murtaugh Probleme, sondern auch ihr Privatleben. So wird Riggs Vater und Murtaugh Großvater, wobei sie anfangs dieser Situation auch nicht so ganz gewachsen sind. Zudem verdächtigt man Murtaugh der Bestechung, was sich im Nachhinein als falsche Tatsache herausstellt. Dennoch hat das Privatleben der beiden Cops schon immer zum Bestandteil der Reihe gehört, wodurch die Filme nicht zur x-beliebigen Action-Ware verkommen.
"Lethal Weapon 4 - Zwei Profis räumen auf" gehört zweifellos zu einem der besten Teile der ganzen Reihe und bildet einen würdigen Abschluß, da es einen fünften Streifen wohl nicht mehr geben wird. Als Gesamtes betrachtet ist die "Lethal Weapon"-Reihe ein Klassiker des Action-Genres und schlägt sogar noch die "Stirb langsam"-Trilogie um Längen. Zwei Cops sind halt besser als einer!