Die Neuverfilmung des John Wayne-Klassikers 'Der Marshall' ist den Coen-Brüdern durchaus gelungen. Beide Filme leben von den Figuren und ihren Darstellern. Im Erstling ist dies allein John Wayne. Hier sorgen Jeff Bridges als Nachfolger von John Wayne in der Rolle des Rooster Cogburn und die Darstellerin der 14-jährigen Mattie Ross Hailee Steinfeld mit ihrer Präsenz für das gelingen des Remakes.
Die anderen Figuren, auch Matt Damon als Texas Ranger LaBoeuf, und Josh Brolin als Mörder von Matties Vater kommen in der Geschichte nur am Rande vor, was teilweise wirklich schade ist.
Als Kind wurde ich von Western geprägt. John Wayne war der Held meiner Jugend. Aber ich muss sagen, dass ihm Jeff Bridges mit seiner oscar-würdigen Leistung wirklich nahe kommt. Leider hat das mit dem Goldjungen für ihn nicht geklappt. Er hätte es verdienst gehabt. Hailee Steinfeld als Mattie ist für mich die Neuentdeckung des Films. Einfach toll, wie sie die toughe 14-jährige spielt.
Die Coen-Brüder haben hier meine Kindheit wieder aufleben lassen. Leider fand ich die Einleitung (Anwerben von Cogburn, Handel um Pferd, Pony, etc.) etwas schleppend. So kam die Story etwas zu kurz. Und der Schluss war auch nicht so toll. Der Film hätte mit Matties ärztlicher Behandlung enden können. Alles andere fand ich nicht nötig.
Was ich aber auf alle Fälle noch erwähnen möchte, ist die Musik. Zwar nicht so pathetisch wie bei 'Der mit dem Wolf tanzt', aber trotzdem immer genau richtig. Die hat mir wirklich gut gefallen. Vor allem hat sie aber auch immer genau zu den Szenen gepasst.
Dass es leider nicht das ganz große Kino wurde, liegt an den oben genannten Punkten. 7/10.