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Es gibt bei uns im Ösiland nicht viele Filme/TV-Serien die das Attribut "Kult" verdienen. Die Serie "Kottan ermittel" allerdings, darf sich vorbehaltlos mit diesem Prädikat schmücken.

Ursprünglich, in den frühen 70ern als Radio Hörspiel begonnen, übersiedelte die Serie schnell ins Fernsehen wo sie es auf insgesamt 19 Episoden brachte. Zwischendurch gab es auch einen Kinofilm ("Den Tüchtigen gehört die Welt") hier war Adolf Kottan allerdings nur eine Nebenfigur.

Nun, 27 Jahre nach dem Ende der Serie gibt es jetzt den ersten ECHTEN Kottan Kinofilm. RIEN NE VA PLUS heißt das Werk und bis auf den Hauptdarsteller (Lukas Resetarits: Kottan Nr. 3, die Rolle wurde in der Serie auch von Peter Vogel und Franz Buchrieser gespielt) und einigen Nebenrollen, wurden die Charaktere neu besetzt, da ein Großteil der Seriendarsteller mittlerweile verstorben sind.

Die Handlung ist eigentlich nur Nebensache (war früher auch so). Es geht um ein ominöses Todesspiel, bei welchem Millionengewinner der Reihe nach getötet werden. Kottan wird aus dem Zwangsurlaub zurückgeholt um den Fall zu lösen. Dieses Gerüst wird dann episodenhaft mit Sketchen und Musiknummern gefüllt. Um moderner zu wirken, hat man den Film mit einigen Zeichentrickfiguren angereichert (meiner Meinung nach unnötig, da war wohl kein Geld für CGIs da). Weiters fliegt manchmal ein Mops durchs Bild, fragen Sie mich nicht warum, ich habe keine Ahnung. Viel Geld war offensichtlich für die Produktion nicht da, Kulissen, Kostüme, Kamera/Schnittarbeit (hin und wieder gibts Bild im Bild, auch hier wollte man modern wirken) und Bühnenbild erreichen maximal Fernsehniveau. Das ist für die große Leinwand etwas wenig.

Die neuen Darsteller können überzeugen, Pilch, Schrammel und Schremser wurden sehr gut besetzt, ihre Rollen wurden zwar etwas anders angelegt, die Chemie stimmt aber.

Größter Schwachpunkt des Films ist (ja ich weiß, klingt unglaublich) Lukas Resetarits. Als Kabarettisten schätze ich ihn nach wie vor sehr, aber: Konnte er seinerseits in den 80ern seine Rolle des coolen "Kibaras" und Musikers problemlos ausfüllen, so wankt er hier (mittlerweile zum "ich bin zwei Öltanks" Format angewachsen) von Szene zu Szene um mehr oder weniger lustige Oneliner von sich zu geben. Dabei setzt man ihm manchmal auch noch einen absolut lächerlichen Hut auf, womit er endgültig zur (ungewollten) Witzfigur verkommt - keine Spur mehr von cool. Meiner Meinung nach hätte man auch hier einen neuen Darsteller finden sollen - am besten gleich Johannes Kriesch (der im neuen Film den Schremser gibt). 

Zusammenfassen kann man sagen, daß auch dieser eher schwache Film den Kultstatus nicht beschädigen wir. Vielleicht sollte man die Hauptrolle neu vergeben, und mit dem Rest der Crew eine neue TV-Serie starten - hier wäre der Kottan viel besser aufgehoben.

Fans der alten Serie sollten sich den Film (trotz meiner Kritik) unbedingt ansehen. Egal ob jetzt im Kino, Heimkino oder TV, man darf sich nur nicht zuviel erwarten. Neueinsteiger, welche die alte Serie nicht kennen, oder Personen denen der Kottan schon früher nicht gefallen hat, werden wahrscheinlich kopfschüttelnd aus dem Kino kommen, oder noch vor dem Ende den DVD Player stoppen.

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