"In der Stille der Nacht" ist ein feiner und spannender Thriller nach dem Buch und unter der Regie von Robert Benton.
Nachdem ein Patient des Psychaters Sam Rice ( Roy Scheider) tot aufgefunden wurde, vermutet die Polizei nicht zu Unrecht, daß auch Sam in Gefahr ist, da er etwas über den Täter wissen könnte. Tatsächlich taucht die Mitarbeiterin des Toten , Brooke Reynolds (Meryl Streep) bei Rice auf und bittet ihm um Hilfe. Sie entpuppt sich als ehemalige Geliebte seines Patienten, möchte dies aber nicht der Polizei mitteilen. Nach kurzer Zeit entwickelt sich Zuneigung zwischen den beiden, doch Sam bleibt mißtrauisch und sucht die Lösung des Ganzen in seinen Aufzeichnungen...
Diese Rückblenden und der Traum seines Patienten ziehen sich durch den
ganzen Film und tragen erheblich zur Spannung bei. Roy Scheider spielt
hervorragend den ruhigen, aber etwas unbeholfenen Sam Rice, der gern seine eigenen Probleme mit seiner Mutter (Jessica Tandy) ausdiskutiert, die ebenfalls Psychaterin ist. Seine etwas linkische Art macht ihn aber sympathisch, rettet ihn sogar vor Mordanschlägen.
Dazu passt die schöne, aber unsichere Brooke, die von Meryl Streep ebenfalls excellent verkörpert wird. Einer der Höhepunkte des Films ist sicher diese Darstellung von Unsicherheit im Wesen der Brooke Reynolds, die den Zuschauer immer zweifeln läßt, ob und was dahinter steckt.
Alles verpackt in das New York der Achtziger, mit vielen dunklen Bildern ergibt das einen superspannenden (Psycho)-Thriller mit überraschender Auflösung! 9 von 10 Punkten sind mir diese Atmosphäre wert!