Thailand hat fertig....31.01.2012
Man hat es schon fast geahnt, aber nun ist es traurige Realität geworden. Was dereinst mit Ong Bak großartig, gar innovativ aufgrund der endlich wieder ruppigen, an das Martial-Arts-Kino der späten Achtziger gemahnende Gefäustel begann, hat seinen Reiz endgültig verloren. schuld daran ist dei Unfähigkeit der thailändischen Filimindustrie auch nur einen ansatzweise vernünftigen Storyrahmen für die virtuos inszenierten Auseinandersetzungen zu schaffen. Man konnte zu Beginn darüber hinwegsehen, doch nachdem sich auch der halboffizielle Zweitling Tom Yum Goong sowie der Schlagetotfilm Born to Fight kaum mit Storyruhm bekleckerten, war eigentlich mit Chocolate der Moment erreicht, ab dem man auf Besserung hoffte - und keinen weiteren Ausfall mehr ertragen wollte.
Nun sind ein paar Jahre ins Land gezogen, man hat nicht mehr viel aus Thailand gehört - somit hätte Bangkok Knockout es wohl richten sollen. Der unpassende deutsche Titel ist wieder einmal ein dreister Versuch des Geldscheffelns mit alten Verwandten, denn der Streifen hat so gar nichts mit dem hier benannten und der kampfsportaffinen Gemeinde wohl bekannten Thaiboxklopper zu tun. Hier sehen wir eine Gruppe Kampfsportler, verbracht in ein verfallenes Fabrikgebäude, um Leib und Leben kämpfen, während vier ( ja vier! ) Menschen um den Ausgang der jeweiligen Kämpfe wetten. Das ist so lachhaft und erinnert an die Billig-Billig-Version der tausendsten Kopie des Running Man, Doch bevor gekämpft wird, gilt es erst einmal 30 Minuten Rahmenhandlung zu ertragen - in der Hoffnung, daß die schlimm chargierenden Darsteller wenigstens richtig hinlangen können.
Können sie, doch schon nach wenigen Minuten geht dem Zuseher das ziellose Herumgerenne in der Fabrikhalle mächtig auf den Geist, zumal sich dem Treiben eine zweite Komponente hinzugesellt, die ebenfalls schwer ertragbar ist - der übertriebene und ansgesichts der Situation unpassende asiatische Humor. Mag ja sein, daß der eine oder andere einfach die Essenz aller Kampfsportfilme sehen will, doch öde Schauplätze, lahme Handlung, sinnlose Wetten, billiger Dreh, untalentierte Mimen und noch einige Kleinigkeiten mehr lassen den Streifen nahezu unanschaubar werden. Es reicht halt nicht - das hat es in meinen Augen sowieso noch nie - nur Leute aufeinander einschlagen zu lassen, man möchte ein klein wenig Rahmenhandlung, schöne Bilder, Innovation...hier bekommt man nichts davon, nur ein wenig überzeugendes mano-a mano nacheinander. Thailand, sechs, setzen...von mir ganz knappe 3/10.