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Bei den Asiaten wird irgendwie schon ein wenig gegessen, was auf den Tisch kommt: Egal, ob Schildkröte oder Schlange - gelobt sei, was satt macht. Dabei ist "Shocking Asia" garantiert kein kulinarischer Ratgeber für den nächsten Besuch im Chinarestaurant, sondern ein erneuter Blick durchs Schlüsselloch, damit der Filmvoyeur erkunden kann, was in den entlegendsten Winkeln dieser Welt getrieben wird.

Auch "Shocking Asia" stammt aus dem Golden Age der Mondos, jenem Filmgenre, dass sich zum Vorwand nahm, Aufklärung zu betreiben, jedoch nur den ungenierten Voyeurismus seiner Zuschauer bediente. Vor allem im Sexbereich wurde allerhand Kurioses, Witziges und Abstoßendes präsentiert - schließlich galt für alle Mondos immer nur das Selbe: "Normal kann jeder, anders ist besser!"

So nimmt auch "Shocking Asia" seine Zuschauer mit auf die dunkle wie abseitige Seite des asiatischen Kontinents: Der Film beginnt mit einem Massenpierching, wo so ziemlich alles durch sämtliche erdenkliche Körperzonen gejagt wurde, was stabil genug und aus Metall ist. Dann geht es kulinarisch weiter, wobei sich der von Sauerbrauten und Kutteln verwöhnte Magen mal eine Auszeit nehmen sollte: Da gibt es Fledermäuse, Flughund, Schlangen und Schildkröten auf den Teller. Ob´s wirklich schmeckt..?

Wie immer kann man den Wahrheitsgehalt dieses Mondo-Filmchens getrost in Frage stellen. In den Credits ist zudem von einer höchst seltsam anmutenden deutschen Beteiligung die Rede. Leidlich unterhaltsam ist der Schmarren allerdings trotzdem, wenn auch nichts Besonderes.

Dennoch es geht unversehens weiter: Japanische Wrestler werden im Genitalbereich tätowiert und auch Liliputaner steigen in Asien wohl gerne mal in den Ring. Gezeigt werden auch Totenrituale am indischen Ganges oder die Verbrennung von Leichen. Interessanterweise ist "Shocking Asia" kein besonders spekulativer oder gar expliziter Film geworden. Der Zuschauer wird durch eine Vielzahl an Kuriositäten und Absonderlichkeiten geschleust, die letztenendlich ziemlich kalt lassen. Auf der anderen Seite ist das Werk auch nicht rassistisch oder diskriminierend.

Irgendwie ist sind die Mondo Movies wie das Reality TV aus den Neunziger Jahren: Null Informationsgehalt, aber genug Effekthascherei, um das Publikum bei Laune zu halten. Gorehounds werden wesentlich Härteres kennen wie das hier. Trotzdem ist "Shocking Asia" beileibe kein schlechter Vertreter des besagten Mondo-Kinos.

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