X-Factor: Das Unfassbare (1997)

Gesamtbesprechung

Die Wirklichkeit ist oft viel seltsamer als jede erfundene Geschichte. Die Serie berichtet über Menschen, die außergewöhnliche Vorfälle miterlebt haben. Es geht um parapsychologische Phänomene, Reinkarnation, Geister oder Außerirdische. Erzähler Jonathan Frakes (in einigen Folgen auch James Brolin) verbindet die fünf Geschichten in jeder Episode mit Kommentaren und enthüllt am Schluß jeweils, welche Erlebnisse wahr oder der Phantasie eines Drehbuchautors entsprungen sind.

X-Factor hatte ein eigentlich tolles Konzept. Von den fünf erzählten Minigeschichten entpuppen sich manche als Fakt, während andere reine Erfindung waren und am Ende wurde aufgeklärt welche Geschichten in welche Kategorie gehörten. Das machte das Gesehene für den Zuschauer natürlich doppelt interessant, da der Mitratefaktor eine nicht zu unterschätzende Motivation war. Allerdings hatten die Macher ebenfalls davon, denn man mußte ja immer bis zum Ende dabei bleiben, um zu sehen ob man mit seinen individuellen EInschätzung ins Schwarze traf.
Als aufmerksamer Zuschauer merkte man aber doch, das hier eventuell doch Schmu getrieben wurde. Die Stories sind vage gehalten und vor allem nicht nachprüfbar. Ich erinnere mich an eine Episode als jeder, der von einem gewissen Maler porträtiert wurde, anschließend eines mysteriösen Todes starb, was bis heute meiner Meinung völliger Quatsch war, aber als wahre Geschichte präsentiert wurde. Ich hatte wirklich oft Zweifel bekommen, ob die preiswert produzierten Kurzfilme (so etwas wie Stargäste gab es schlicht nicht) nicht doch von A bis Z erdichtet wurden.
Die Stories wurden dabei erst von James Brolin und später von Jonathan Frakes gehosted und bewegen sich meist so in etwa auch Twilight-Zone-light Niveau. Mal wirds gruselig, aber meist spielt eine Mystery Komponente die Hauptrolle, irgendetwas unerklärliches passiert, aber nie mit wirklichen harten Fakten unterlegt. Die Episoden innerhalb der Episoden waren auch oft schwankender Qualität unterworfen, so daß zumindest mein Interesse mehr und mehr nachließ, nachdem ich anfangs Feuer und Flamme war. So gibt sich für mich das Ergebnis des knapp oberhalben Durchschnitts, zumal auch der Mehrfachanschauwert nicht allzu hoch ist.
6/10