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Jodie Foster ist weltbekannt als erfahrene Schauspielerin mit über 70 Filmen seit Ihrer Kindheit. Auch als Produzentin von z.B. zuletzt DIE FREMDE IN DIR war sie schon tätig. Hier tritt sie nun auch wieder als Regisseurin auf nachdem sie in den 90ern in einigen Filmen wie z.B. DAS WUNDERKIND TATE schon Regie geführt hat.

DER BIBER ist ein sehr gutes Drama mit einem kreativen Drehbuch welches sich von einem verspielt-heiterem Auftakt in ein psychologisch tiefgründiges Psychodrama ohne Angst vor einem dramatischem Ende entwickelt. Jodie Foster spielt selbst die zweitwichtigste Rolle als Ehefrau Meredith Black deren Mann Walter Black von Mel Gibson dargestellt wird.

Mel Gibson kennt man weniger als Schauspieler von Komödien oder Dramen, sondern eher von Thrillern und Actionstreifen und vor allem zuletzt aus den sehr umstrittenen Regiearbeiten wie DIE PASSION CHRISTI. Er stellt sich hier weitgehend erfolgreich der Aufgabe als Familienvater und Manager einer Spielzeugfirma der aufgrund starker Depressionen und fehlender Selbstwertgefühle Selbstmord begehen möchte und davon aber überraschenderweise von einer kurz zuvor gefundenen Handpuppe in Form eines drolligen Plüsch-Bibers aufgehalten wird in dem dieser zu ihm spricht !

Später wird der Biber immer am Arm getragen und spricht sozusagen für Walter als Sprachrohr mit seinen Mitmenschen. Diese finden es zunächst natürlich lächerlich aber da "der Biber" seine Sache gut macht und Walters "alte" und verborgene menschliche und beruflichen Qualitäten und Entscheidungsfreudigkeit im Job sehr positiv zum Vorschein kommen kann Walter sowohl in seiner Famile als auch im Job gross auftrumpfen.

Seine Frau Meredith kann sich endlich mit ihm bzw. dem Biber unterhalten und die Beziehung wird wieder leidenschaftlich und positiv und der Biber ist wirklich in allen Situationen dabei und hat natürlich auch im Ehebett seinen festen Platz am Arm von Walter. In der Firma vermarktet er die "Biber-Linie" und es wird ein Mega-Seller. Die Ausnahme davon ist sein Sohn der das ganze nur lächerlich findet und weiterhin keinen Zugang zu ihm findet. Das ganze wird anfangs zwar augenzwinkernd und teils absurd aber nicht in lächerlicher Form dargeboten. Die Dialoge sind witzig aber hochwertig.

Natürlich hält sich dieses Hochgefühl nicht lange und seine Familie möchte den richtigen Walter zurück und nicht mit dem Biber sprechen. In der Firma und in der Presse fliegt der manisch-depressive Kontext des ganzen auch auf und der Erfolg ist jäh vorbei. Die Situation eskaliert in fast vorhersehbarer Art dramatisch und lebensbedrohlich, mehr soll hier nicht verraten werden.

Der Film besticht durch die solide Ernsthaftigkeit der Darstellung einer eigentlich absurden Situation und vermeidet sehr gut typische Hollywood Klischees. Das Thema der Depression wird sehr gut vorgetragen und eine Erklärung des Grundes wird erst gar nicht versucht. Der Film DER BIBER schafft es das Thema Depression angemessen zu behandeln soweit es in diesem Format überhaupt möglich ist.

Jodie Foster spielt ordentlich und unspektakulär aber ihre bekannte Synchronstimme nervt leider wieder etwas. Mel Gibson bewältigt die schwierige Rolle einigermassen. Seine Gesichtszüge sind wie meist sehr eingefroren und die Rolle hätte eine Menge mehr Variationen in der Mimik und Gestik vertragen können. Dies wird jedoch durch die gute Story und das ansteigende Niveau der Handlung zum Ende hin und durch das gute Ende mehr als kompensiert und man kann sich somit an einem ungewöhnlichen Drama ohne Kompromisse und Hollywood-Konventionen erfreuen.

7/10 Punkten

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