Vergiss alles was Deine Eltern und/oder Dein Sexualkundelehrer Dir über das Thema Verhütung erzählt haben. Spätestens seit die böse Iris Berben ihre mit Abstand beste Rolle absolvierte ist das Konzept "Gib AIDS keine Chance" und die weise Einstellung des großen Dave Gold "Ohne Gummi keine Nummi" längst überholt und jenes vom leider inzwischen verstorbenen Papst Johannes Paul II wieder hochaktuell. Der Verzicht des Taucheranzugs für Deinen mehr oder weniger kleinen Freund kann Dir Dein Leben retten. Naja, kann, muss aber nicht...
Das Sexualität mitunter lebensbedrohliche Ausmaße annehmen kann wissen wir ja nicht erst seit diverser Hentais und Killerpussies aus "Penetration Angst" oder Sexual Parasite". Seit "Pervert" und Hennelotters "Bad Biology" sind gerade maskuline Killergenitalien offensichtlich wieder schwer angesagt. Zur Zeit als Inspektor Mackeroni durch New York City watschelte waren solche Ausweitungen real existierender Penisfische zumindest auf der Leinwand noch weitestgehend Neuland. Da fragt man sich als eingefleischter Trashfan natürlich warum, schließlich ist kaum eine Idee so herrlich absurd wie mordende Penisse oder eben die hier zum Einsatz kommenden Verhüterlis. Auch der kreative Kopf hinter Troma wusste dieses enorme Potential zu schätzen und das will schon was heißen.
Sie kommen in Scharen, sie sind hungrig und wenn Du um Hilfe schreist wirst Du Dich anhören wie ein Waschbär. Das gefräßige Latex dieses Primaten will ich mal mit den wie ich finde sehr passenden Worten eines genialen kanadischen Komikers umschreiben: The Anthony Hopkins of cock, the Albert Einstein of dick, the Beatles of cumshot and the Mozart of huge balls. Will heißen: Das auf dem Comic eines "Der Bewegte Mann""-Schöpfers basierende "Kondom des Grauens" ist ein wahres Meisterwerk des schlechten Geschmacks. Kann es etwas lustigeres, oder besser gesagt amüsanteres geben als fiese Lümmeltütchen die den nach Liebe düsternden Typen auf einen Schlag ihrer gesamten Männlichkeit berauben? Wohl kaum, wenn man mich fragt, wobei man natürlich bedenken muss das dies weniger der Verdienst des Teams hinter der Kamera ist, sondern eher der Vorlage zuzuschreiben ist. Aber mal ganz ehrlich, für welchen wahren Trashfan spielt das schon eine sonderliche große Rolle?
Zur Verdeutlichung des Niveaus dieses Films, oder eben auch nicht, möchte ich an dieser Stelle gerne eine kleine Anekdote aus meinem eigenen Leben einstreuen: Als ich noch etwas jünger war und wesentlich mehr Flausen im Kopf hatte als heute, falls das überhaupt möglich ist, machte ich meiner Mutter ein Angebot das sie eigentlich kaum abschlagen konnte: Ich bot ihr die einmalige Gelegenheit sich "Kondom des Grauens" anzusehen. Darauf grinste sie nur ungläubig, bis ich der Ernsthaftigkeit meines Vorschlags durchaus Ausdruck verlieh und sich die arme Frau entsetzt abwandte. Diese Reaktion sagt eigentlich schon alles über diesen politisch nur bedingt korrekten Film.
Die Horde penisvertilgender Parasiten ist so liebenswert und abstoßend zugleich das man mit der richtigen Einstellung und dem entsprechenden Geschlecht eigentlich nur einen Samenerguss beim bloßen Anschauen dieses verkommenen Pseudo-Thrillers bekommen kann bei dem die sexuellen Veranlagungnen seines Ideengebers ganz schnell ganz deutlich werden, zudem angereichert mit "hoher" deutscher Schauspielkunst. Gott sei Dank ist "Kondom des Grauens" ein reines Fantasieprodukt sodass unserem Eins dies tatsächlich weiterhin vergönnt ist und ehe ich es vergesse: Dieser Text ist seiner behandelnden Thematik entsprechend verfasst worden. Tut mir also bitte einen Gefallen liebe Kiddies und macht es nicht ohne Gummi nur weil Onkel Bubimann so etwas beizeit hat verlauten lassen. Und das mit dem vorher rausziehen ist übrigens auch so eine Sache. Billy Boy ist Dein Freund!