8
Eine tolle Überraschung aus dem kleinen Norwegen: Dieser moderne Found-Footage-Beitrag ist bewundernswert. Die irgendwo zwischen BLAIR WITCH PROJECT und CLOVERFIELD angesiedelte Monsterjagd im hohen Norden setzt auf die Shaky Cam, die dann zum Glück nicht gar so shaky ist, und verblüfft uns mit - gemessen am Budget und Skandinaviens überschaubarer Filmindustrie - unfassbar guten Special Effects. Die computeranimierten mythologischen Kolosse sind zwar nicht hunderprozentig fotorealistisch, doch ihre Auftritte sind ebenso wuchtig wie sorgfältig inszeniert. Als Zuschauer ist man da bisweilen genauso baff und fasziniert wie die Studenten im Film, die dem sympathischen Jäger Hans gehorsam in den Wald und in die Höhlen hinterhertaumeln. Der Fantasyhorror mit Nationalkolorit hat zwar nur wenige Schockmomente vorzuweisen und ist etwas lang geraten, doch er verweist MONSTERS auf die hinteren Ränge.
5
Idee: Sehr gut. Umsetzung: Mangelhaft. Es hätte ein so schöner Film werden können. Hätte. Wie jeder Found-Footage-Film kommt er nur langsam in die Gänge. Doch das Problem bei Troll Hunter ist, dass er eigentlich so garnicht in die Gänge kommt. Und wenn, dann viel zu kurz. Immer dann wenn die Trolle ins Spiel kommen wird der Film interessant. Doch leider sind diese Momente verschwindend gering. Troll Hunter ist weder wirklich spannend noch wirklich amüsant, was man angesichts der Story und der Vorliebe der Skandinavier für absurden Humor, erwarten könnte. Die paar guten Ansätze retten Troll Hunter gerade noch ins Mittelmaß. Ich bin entäuscht: 5/10 Pkt.