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Es ist immer riskant nach 18 Jahren eine Fortsetzung zu drehen. Sharon Stone (Basic Instinct II) und Steven Spielberg (Indy 4) haben gezeigt, wie so etwas in die Hose gehen kann. Sylvester Stallone hat wiederum mit "Rocky" und "Rambo" gezeigt, wie mein ein atemberaubendes Comeback perfekt in Szene setzt. In welche Kategorie fällt also "Tron Legacy"? Ganz klar in Kategorie Nr.2! Tron Legacy ist nicht nur eine gelungene Fortsetzung, die mich begeistert hat, sie toppt sogar noch den Vorgänger aus dem Jahre 1982. Dabei ist die Story eigentlich totaler Quark, auch wenn Jeff Bridges wieder mit von der Partie ist. Hier steht Flynns (Hauptcharakter aus Teil 1) Sohn Sam im Vordergrund, der eines Tages in der Cyberwelt landet, um schließlich wieder auf seinen Vater, der seit vielen Jahren verschollen ist, zu treffen. Doch in der Cyberwelt angelangt, trifft er einen Mann, der zwar seinem Vater ähnlich sieht, aber leider kein Stück gealtert ist. Wer genau diese Person ist, darf ich an dieser Stelle natürlich nicht verraten. Hier gilt eigentlich die selbe Regel wie bei den 3 Transformers Filmen. Hier zählt nur die Optik, nur der Sound und nur die Action. Alle 3 Elemente sind so überragend und so stark, dass die verkorkste Story überhaupt nicht tangiert. Ich fand die Optik hier sogar noch um einiges spektakulärer und beeindruckender als in allen Transformers Filmen und ich zähle zur Fraktion, die Transformers sehr mögen. 1982 stellte "Tron" eine revolutionäre Optik dar, die bis dato kein anderer Film bieten konnte. Die Fortsetzung hat zwar eine nicht ganz so extravagante Optik wie der Vorgänger, kann aber durch neuartige Special-Effects genauso überzeugen. Allein die Motorradjagd ist derart spektakulär inszeniert, dass man aus dem Staunen gar nicht mehr heraus kommt. Untermalt wird das Ganze mit der atemberaubenden Musik von Daft Punk, die ja bekanntlich immer für gute Musik verantwortlich sind. Dadurch hat "Tron Legacy" einen der besten Soundtracks parat, die ich jemals in einem Film gesehen bzw gehört habe und auch so schnell nicht mehr aus meinem Ohr wandert. Ok, dadurch dass es in der Story mehr Löcher gibt als bei einem Sieb wird dieser Film natürlich nie an der Höchstnote bei mir heran kommen. Vor allem die Geschichte um Tron selbst wurde völlig unüberlegt in Szene gesetzt und die ganze Figur, bzw das Geschehen um Tron, wurde völlig zusammenhanglos in die Story integriert. Auch das Ende ist etwas Banane und auch hier, wie schon im Vorgänger, bleibt sämtlicher Erklärungsbedarf auf der Strecke. Aber das Problem hatte ja auch schon der Vorgänger und dadurch, dass bei Tron Legacy optisch einfach alles mehr als perfekt ist (anders wie beim Vorgänger, wird die Optik hier zu keiner Stunde anstrengend) ist die Story wie bereits erwähnt total zweitrangig. Außerdem ist es hier nicht wie bei Transformers, dass man nach zahlreichen Schnitten nicht mehr weiß wo oben und unten ist. "Tron Legacy" setzt wirklich traumhaft gute Schnitte und man behält stets einen klaren Überblick über die traumhaften Actionszenen. Achja und nicht nur Jeff Bridges ist vom alten Kader dabei. Auch Bruce Boxleitner ist wieder in der Rolle des Alan Bradleys zu sehen, der zwar sichtlich gealtert ist, aber kaum was von seinem altem Charme verloren hat. Auch eine nette Anspielung auf den Schurken Dellinger, aus Teil 1, gibt es zu bestaunen.
Tron Legacy ist sicherlich kein Film für Logikfanatiker und Transformers-Hasser. Der Film ist schlicht und ergreifend nur etwas fürs Auge und etwas für die Öhrchien und mehr möchte dieser Film auch nicht sein, wodurch er für Genre-Fans sicherlich ein atemberaubendes Erlebnis wird. Mich hat der Film umgehauen und kann ihn deshalb ganz klar an die geeigneten Leute empfehlen.


Fazit : Überragendes Augenkino mit einer kaum erwähnenswerten Story, die man aber auch gar nicht vermisst. Tron Legacy hat mir viel mehr gegeben als ich im Vorfeld erwartet habe. Top!


8,5/10

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