Review

Marcel Walz, der Regisseur der sich mit La Petite Mort zu einem Fanfavourit in den Amateurkreisen gemausert hat, schenkt uns diesen doch sehr außergwöhnlichen Film.

Die junge Alex träumt von nichts mehr, als ein Model zu werden. Durch ihre Freundin Nina bekommt sie die Möglichkeit zu einem Casting von der bekannten Modedesignerin Donna zu gehen. Dort trifft sie auf Maddie welche sie auf Herz und Nieren testet. Doch das Casting läuft alles andere als gut und so will Alex eigentlich nicht mehr als nach Hause, doch wie es der Zufall so will, bekommt sie doch eine Einladung nach New York, um dort Donna kennen zulernen. Doch diese Welt, in die sie dank Donna entführt wird, ist alles andere als strahlend.

Avantgarde ist so außergewöhnlich wie er nur sein könnte. Wenn man an einen Amateurfilm denkt, dann fällt einem oft nur sinnlose Story und viel Gewalt ein. Doch genau das Gegenteil ist hier der Fall. Die Story ist sehr ausgereift und vorallem ganz einzigartig. So etwas hat die Amateurszene wohl noch nicht gesehen. Marcel Walz zeigt uns hier die Sonnen- und Schattenseiten der Modebranche. Teils sehr parodierend, aber auch sehr ernst. Es ist ein Spiel mit Extremen, an dem sicher einige gescheitert werden. Das größte Problem allerdings dürfte für viele die Inszenierung sein. Diese ist sehr außergewöhnlich geworden. Alles ist sehr bunt, schrill und auch ein bisschen schwul. Daher dürfte der Film wohl nicht von jedem geliebt werden.

Die Schauspieler sind grandios. Allen vorran muss ich hier Annika Strauß erwähnen, welche als zickige Maddie sogar Manoush den Rang abläuft. Die Rolle scheint ihr wirklich auf den Leib geschneidert zu sein, aber auch Manoush weiß als schrillige Modezarin Donna zu gefallen. Aber auch Nadin Lucia Brehm ist sehr gut und vorallem sieht sie, in meinen Augen, von allen Models am wunderschönsten aus. Ein kleines Highlight waren auch die einzigartigen Masken, welche leider etwas zu wenig gezeigt werden, da hätte man sicherlich noch einiges draus machen können. Jedoch wirken diese zugleich schön, aber auch irgendwie sehr makaber. Besonders wenn man bedenkt, was die Models hier noch alles anstellen. Die Effekte, ja bei den Effekten werden jetzt sicherlich die Fans vom Amateurfilm schlucken. Es gibt fast keine. 2 Szenen sind erwähnenswert, jedoch nicht sehr explizit. Man vermisst es allerdings auch kaum, da dieser Film eher schocken will, als explizit Gewalt darzustellen. Es ist wie schon gesagt besonders und nicht für jeden etwas.
Die Musik möchte ich auch kurz ansprechen. Wenn man an den Amateurfilm denkt, dann denkt man an fiesen Rock. Doch wenn man einen Film über die Modebranche dreht, dann passt Heavymetal wohl nicht ganz dazu. Daher erwartet den geneigten Fan hier auch eine etwas andere Auswahl von Liedern. Das ganze wird von Elektronikbeats und Hip Hop unterstrichen, werden sicherlich viele nicht mögen, aber was besseres hätte man wohl nicht nehmen dürfen. Die Musik passt nämlich stets wie die Faust aufs Auge zu den gezeigten Szenen. Also auch hier vorher informieren, was einen erwartet, dann ist die Enttäuschung um so geringer.

Fazit: Ein außergewöhnlicher Film im Amateurbereich. Selten hat es ein deutscher Regisseur gewagt, ein solches Thema zu verfilmen, man muss also ein Faible für diese Thematik haben. Ich kann daher nur jedem raten, sich erstmal den Trailer anzuschauen. Wenn einem der zusagt, dann kann man sich auch den Film anschauen, wenn dies nicht der Fall, sollte man es besser lassen.

Objektive Wertung: 6,5/10

Meine Wertung: 10/10 Punkten, für einen einzigartigen Amateurfilm, der Mut zur Besonderheit hat!

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