In einer nicht allzu fernen Zukunft hat die Menschheit unser gesamtes Sonnensystem besiedelt und so gut wie alle Probleme der Zivilisation gelöst. Trotzdem gibt es immer noch Kriege, und diese haben dazu geführt, dass nicht nur fast alle Plantagen und Bücher zerstört wurden, sondern auch nahezu das gesamte Wissen um das Reisen im Weltraum. In dieser Welt muss sich nun ein Mann auf die Suche nach seiner verschollenen Schwester machen, wobei er von einigen Hartgesottenen unterstützt wird, unter anderem von dem Besitzer eines altersschwachen Sternenkreuzers, den die Gruppe in mühsamer Arbeit wieder flugtauglich macht.
Eigentlich sollte Starship Osiris mal eine Fernsehserie werden, zu der es nach dem Piloten aber nie gekommen ist. Produziert und dirigiert wurde der Film von Joe Dante, der allerdings eher im horriblen Bereich seine Erfolge feiern konnte. Allerdings krankt Osiris the Movie an der typischen Pilotfolgenkrankheit. Es vergeht einfach viel Zeit und ist zäh erzählt, bis man jeden Charakter eingeführt und ein wenig Tiefe auf den Weg gegeben hat, bis die Hintergrundstory erzählt wurde und abgeklärt ist welche Figur in welchem Zusammenhang mit den anderen steht. Das ist zwar nützlih für spätere Episoden, aber da es diese nicht gab muß man die Osiris als Standalone Film ansehen.
Die Geschichte ist gar nicht mal so uninteressant, auch wenn sie eigentlich aus verschiedenen Versatzstücken der Star Trek Serien besteht. Andererseits haben die Macher von Andromeda hier ebenso bedient, mit einem einzigen Raumschiff eine neue Republik aufzubauen, ist absolut identisch mit der Storyline rund um Dylan Hunt und seine zusammengewürfelte Crew.
Wenn man aber den Vergleich zum zeitgleich produzierten Star Trek TNG ziehen mag, fällt Raumschiff Osiris aber schnell in ein schwarzes Loch. Das Budget ist deutlich schmaler, die Ausstattung fällt wesentlich spartanischer aus und die CGI ist definitiv nicht up to date. Ebenfalls schwach fällt die Besatzung aus. Diese wirkt hier wenig charismatisch und ist eigentlich auch austauschbar. In Erinnerung bleibt höchstens die 15jährige Steuerfrau, die nie einen Befehl befolgt und wohl sowas wie den Wesley Crusher darstellen soll (und mit Sicherheit genau so unbeliebt geworden wäre, lol). Der Rest besteht aus No Names, die man schnell wieder vergessen hat und selbst unser nomineller Held Justin Thorpe besitzt den Wiedererkennungswert einer Büroklammer.
Dennoch besitzt der Film einen gewissen Unterhaltungswert, die Gegenspiele, eine außerirdische Rasse, die sich selbst die Ingeneure nennt, sind gar nicht übel. Action gibt es recht wenig zu sehen, beschränkt sich auf zwei Raumkämpfe und ein wenig Rauferei. Das wirkt alles wie eine typische Folge Picard und Co., aber es wundert nicht das nach dem Piloten die Steuerdüsen für weitere Folgen abgeschaltet wurden. Ich kann mir nicht vorstellen, das diese funktioniert hätte.
5/10