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Es hätte auch wenig Sinn gemacht "Death Race" fortzuführen, stattdessen zeigt man hier die Entstehungsgeschichte des Todesrennens. Mit Roger Corman und Paul W.S. Anderson standen wieder die Macher des Kinofilms mit Jason Statham hinter dem Projekt, doch für den Dreh verzog man sich ins günstigere Südafrika und überhaupt ist "Death Race 2" für den DTV-Markt bestimmt. Dennoch gibt es eine Überraschung, denn für B-Verhältnisse sieht dieses Prequel sehr hochwertig aus, was auch den namhaften Darstellern zu verdanken ist. Die Geschichte passt natürlich auf einen Bierdeckel und zeigt die Entstehung des richtigen Frankenstein.
Nach einem total misslungenen Banküberfall landet Fluchtwagenfahrer Carl "Luke" Lucas (Luke Goss) auf "Terminal Island". Dieses Gefängnis gehört dem Geschäftsmann Weyland (Ving Rhames) und ist eine gewinnbringende Institution. Dafür sorgt die machtgierige September Jones (Lauren Cohan) mit ihrer Show "Death Match" welche live übertragen wird. Auch Luke wird in diese Machenschaften hineingezogen, desweiteren setzt sein ehemaliger Auftraggeber Markus Kane (Sean Bean) ein Kopfgeld von einer Million Dollar auf ihn aus.

Roel Reiné übertüncht die simple Story mit hohem Erzähltempo, welches er über die gesamte Distanz durchhält. Auf das titelgebende Rennen muss man zwar lange warten, aber davor gibt es schon diverse Keilereien und eine Autoverfolgungsjagd mit jeder Menge Sachschäden. So sehen wir, wie Luke nach dem misslungenen Banküberfall von der Polizei erwischt wird und auf "Terminal Island" seine zukünftige Crew kennenlernt. Diverse Kontrahenten wie 14K (Robin Shou) oder Big Ball (Deobia Oparei) sind auch hier schon zu sehen, doch vorerst kloppt man sich in einer Todesarena die Schädel ein, was natürlich live ausgestrahlt wird. Doch da die Quoten sinken, muss ein neues Konzept her, schnell ist das Todesrennen erfunden.
Eigentlich bestehen qualitativ kaum Unterschiede zum Vorgänger, doch bei den Rennen macht sich das knappere Budget deutlich bemerkbar. Die sind zwar dennoch gut anzuschauen, aber die Crashs und Kämpfe auf der Piste haben deutlich an Power verloren. Stattdessen geht hier jedes gecrashte Auto gleich in die Luft, wo noch teilweise mit etwas CGI nachgeholfen wurde. Diverse Brutalitäten wie verbrennen bei lebendigem Leib, oder das Aufspießen eines Kontrahenten dürfen auch hier nicht fehlen. Leider ist das ganze Treiben oft mit hektischen Schnitten versehen, so dass nicht immer alles zu erkennen ist.

Auch die Geschichte drumherum macht nicht viel her, da kommt ein Markus Kane locker an Beifahrerin Katrina (Tanit Phoenix) ran, dann hätte er wohl auch den Einfluss an Luke ranzukommen, oder ihn gar aus dem Knast befreien, wie er es zuerst vor hat. Doch stattdessen setzt er das Kopfgeld aus, so will jeder Luke an den Kragen.
Natürlich bekommen wir auch später zu Gesicht, wie Luke zu Frankenstein wird, auf ein knalliges Finale müssen wir leider verzichten.
Auch ist Luke Goss natürlich kein Ersatz für Jason Statham, obwohl er im Rahmen seiner Möglichkeiten die Rolle gut ausfüllt. Aber was der deutlich schmächtigere Goss in Kämpfen einsteckt und austeilt ist einfach unglaubwürdig, wobei zumindest die nötige Coolness vorhanden ist. Danny Trejo als Goldberg ist eine gute Wahl, genauso Ving Rhames als schmieriger Geschäftsmann, während ein Sean Bean schon wesentlich intensiver den Fiesling verkörpert hat. Trotzdem ist die Riege für solch einen Film sehr hochwertig.

Gegen den teuren Vorgänger hat man keine Chance, aber Reiné holt optisch das Beste heraus und für einen DTV-Film war man absolut nicht knausrig. Action ist auch hier reichlich vorhanden, über die Geschichte sollte man sich lieber keine Gedanken machen. Bei den Rennen müssen wir Abstriche hinnehmen, aber immerhin gibt es bekannte Mimen und so ist auch "Death Race 2" nettes Augenfutter ohne Durchhänger.

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