Franks Bewertung

starstarstarstar / 8

0-5 Sterne für den Film, gefolgt von dem "Härtegrad" auf einer Skala von 0-10

27.09.2012
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Review

von Frank Trebbin

Die junge Julia sitzt in einer Bar mit einem attraktiven Mitt-Vierziger, den sie Blind-Date-mäßig im Internet kennen gelernt hat. Einem unguten Gefühl folgend, verlässt Julia die Bar, nur um kurze Zeit später von ihrem Verehrer, der sich als sadistischer Serienkiller entpuppt, von der Straße weg entführt zu werden. In einer alten Garage brandmarkt dieser erst seine Opfer und bringt sie anschließend um. Julia bekommt ein „X“, kann erstaunlicherweise fliehen und scheint auch sonst nicht ganz in das typische Beuteschema zu passen: Zusammen mit Schwesterchen Jessica, die plötzlich auftaucht, wird der Spieß umgedreht…

Oh, Mann, das ist der absurdeste Horrorstreifen, den es in der Saison 2012 hierzulande zu begutachten gibt – und er funktioniert auch noch auf wundersame Weise! In den ersten 30 Minuten glaubt man, dass P.J. Pettiette einfach nur mal kurz sämtliche Slashermovie-Topois summiert und in einer ach-so-typischen-irrer-Killer-jagt-Mädel-durchs-Unterholz-Handlung verwurstelt hat, bei der Tageszeiten und Schauplätze wie Unterhosen gewechselt werden. Doch dann kippt sein „Julia X“ plötzlich in Richtung Rape-And-Revenge-Subgenre um, stellt alles bislang Gezeigte quasi auf den Kopf und lässt über Kevin Sorbo, der den blutgeilen Killer richtig gut spielt, ein Torture-Porn-Gewitter los, das sich sprichwörtlich im roten Nass suhlt. In einem nicht enden wollenden Finale, bei dem auch ein halbes Haus in Schutt gelegt wird, gibt es überraschende Wendungen, fiese Einfälle und jede Menge Blood-And-Guts. So richtig bizarr wird es allerdings, wenn man zum Ende hin gar glaubt, einem völlig durchgeknallten Liebesfilm(!) aufgesessen zu sein. Wow, welch’ absurde Kaltschnäuzigkeit oder ist das schon Comedy? „Julia X“ stellt sich so als ziemlich harter Splatterstreifen vor, der trotz Low-Budget-Herkunft effektiv in Szene gesetzt wurde und selbst als Zwei-bzw.-Vier-Personen-Stück den Spannungsbogen bis zum Schluß, bei dem Ving Rhames noch einen spritzigen Kurzauftritt hat, aufrecht erhält. P.J. Pettiette hat seinen Film in 3D gedreht, die Besprechung beruht aber auf der flachen Version. Auf BD 16:9. Des weiteren mit Valerie Azlynn, Alicia Leigh Willis, Joel David Moore u.a.

© Selbstverlag Frank Trebbin

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