Ein Blutbad im Kreissaal, scheinbar hat ein Baby direkt nach der Geburt das gesamte Ärzteteam umgelegt und ist geflohen. Schließlich zieht es weiter mordend durch die Stadt und schlägt schließlich den Bogen zurück zur Familie, die mit dem unerwartet bissigen Nachwuchs Probleme hat. Ja genau, die Story klingt doof und die Umsetzung spricht von ebenso schlichten Gemütern Bände. Lange Zeit hält sich das Drehbuch mit den Drangsalierungen des Vaters durch die Außenwelt auf, die Presse ist nicht gerade mitfühlend, der Chef der Werbeagentur hält Frank Davis nicht mehr für allzu Image trächtig mit den grellen Schlagzeilen im Gepäck und die Uniforscher wollen bloß den Körper des Kleinen, tot oder lebendig. Was nun mit dem Kreischkiller ist, wird nur ansatzweise geklärt, etwas Ökoverschmutzung und ähnlich zivilisationsbedingte Ursachen werden wie nebenbei angeboten. Mehr und mehr begibt sich Regisseur Larry Cohen in das Fahrwasser von klassischem Monsterhorror vergangener Trashdekaden, eine unspannende Kamera und ein schäbiger Score von Hart Benning ("Psycho") in einem kreativen Loch verstärken diesen Eindruck. Nur wer Spaß an solchen Billigstreifen hat, kommt auf seine Kosten, das Finale kehrt schon überraschend noch etwas Tragik zusammen. Beim hanebüchenen Showdown kommen dem Betrachter dann wieder das Lachen und die Tränen gleichzeitig, dabei sorgten bereits vorher so manche Dialoge für Fragezeichen und Schmunzeln. Mutti Lenore verdrängt, bereits gaga, die Situation um ihr Monsterbaby, Papi weist sie antwortend darauf hin, dass kein Eis mehr in seinem Whiskyglas sei, was geht eigentlich in solchen Drehbuchautoren vor. Da kann John P. Ryan ("Wenn der Postmann zweimal klingelt") als Vaterfigur schlussendlich nur noch gegen Windmühlen kämpfen und selbst zur Waffe greifen, wenn ihn die Missgeburt um Job, guten Ruf und Familie zu bringen droht. Es ist offenkundig, auch wenn die Maske des monströsen Babys (von SFX-Koryphäe Rick Baker kreiert) mit den Vampirzähnen und Klauen etwas Bösartiges an sich hat, die Auftritte mit hektisch wackeliger Kamera und die kurzen Schnitte sind einfach unvirtuoses Horrorkino, das gleiche gilt für die Bilddoppelungen, die die Sicht des Neugeborenen wiederspiegeln sollen. Eine billig wirkende, verschwommene Optik wie mit drei Promille in der übergroßen Wasserrübe. Erstaunlich ist einerseits, was für Filme mit Sequels bedacht werden, andererseits, dass die Fortsetzung "Die Wiege des Satans" wiederum etwas besser ist. Wer auf unheimlichen und subtiler treffenden Horror steht ist mit "Wer Bist Du?" aus dem gleichen Jahr besser bedient.
Fazit: Absolut billiger Streifen mit mutiertem Killerbaby. Unfreiwillig komisch, obwohl die Idee dahinter gar nicht so witzig ist. 4/10 Punkten