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Professor Ethridge führt an einer Universität Tierversuche an einem Pavian durch, von denen er sich neue Erkenntnisse über revolutionäre Behandlungs-Möglichkeiten für verschiedene Erkrankungen des Gehirns verspricht. Der Student Duffy, der als Reporter bei der hauseigenen Postille arbeitet, bricht eines Nachts in das Labor ein, um die unethischen Schweinereien aufzudecken. Dabei befreit er versehentlich den Affen, der ihn zum Dank prompt in den Arm beißt und den armen Bastard dadurch mit einer Art Krankheit infiziert, die zu rasenden Wutanfällen und einem rapiden körperlichen Verfall führt. Duffy selbst kann seine Aggressions-Schübe nicht mehr unter Kontrolle halten, rennt nun wild geworden über den Campus und fällt über alles und jeden her, was seinen Weg kreuzt. Nebenbei gibt er die Plage auch noch an seine Freundin Debbie weiter. Als Duffys Freund und Kollege Sam dahinter kommt, was eigentlich abgeht, ist es schon fast zu spät... So ein klein wenig wirkt "Animal Rage" wie der ideelle Vorläufer des Infizierten-Horrors "28 Days Later", mit dem er einige auffällige inhaltliche Gemeinsamkeiten hat, so dass man fast schon auf die Idee kommen könnte, dass Danny Boyle dieses vorliegende Filmchen irgendwann mal gesehen haben muss, bevor er seinen eigenen Streifen runtergekurbelt hat... ob der ihm dann aber tatsächlich auch besser gelungen ist, das steht auf einem anderen Blatt geschrieben. Okay, da "Animal Rage" nicht in einer menschenleeren Großstadt spielt, sondern seine Handlung lediglich in dem abgeschlossenen Mikrokosmos eines hundsgewöhnlichen Universitäts-Campus runterleiert (was ergo den schmal umrissenen Produktions-Rahmen nicht sprengt), geht ihm ein gewisser apokalyptischer Endzeit-Touch vollkommen ab, aber abgesehen davon rangiert er für mich persönlich gar nicht mal so weit von Boyles überschätztem Pseudo-Zombie-Filmchen entfernt... und damit meine ich noch nicht mal zwangsläufig darunter, ähem! Das bedeutet allerdings im Gegenzug nicht, dass man es hier mit einem vergessenen Juwel zu tun hat, denn viel mehr als ein bestenfalls durchschnittliches Gore-Movie ist nun mal leider nicht dabei herumgekommen. Regisseur Vittorio Rambaldi konnte zwar seinen berühmten Vater Carlo zur Mitwirkung verpflichten, der dann auch wie erwartet für einige perfekt gemanagte Make Up- und Effekt-Spielereien gesorgt hat, doch ist das schon fast das alles, was diesen ansonsten unaufwendig heruntergekurbelten Streifen irgendwie erwähnenswert macht, der allenfalls noch ein paar schon damals gängige Schemata und Handlungs-Abläufe ganz ungeniert und weitestgehend unoriginell wiederaufbereitet. Zwischen all den Teenie-Pappnasen im Cast macht dann auch ein gestandener B-Film-Darsteller wie Bo Svenson einen ziemlich verlorenen Eindruck, weswegen man "Animal Rage" folglich schnell ganz korrekt als einen dieser typischen Grusel-Ulks im Hochschul-Milieu identifiziert, wie sie einem im Genre immer wieder mal über den Weg laufen. Ganz nett ist da nur das Finale geraten, bei dem sich einige verkleidete Pseudo-Zombies zu schlechter Live-Musik unerkannt durch einen Maskenball arbeiten und ihr Treiben von den übrigen Feiernden überhaupt nicht zur Kenntnis genommen wird... da amüsiert die Chose mal kurz mit witzigen Schmoddereien und ebenso witzigen Kostümen. Weniger witzig: Das lasche Skript aus der Feder von niemand geringerem als Umberto Lenzi, sicherlich ein Freundschaftsdienst dafür, dass Vittorio Rambaldi im gleichen Jahr die Story-Vorlage für dessen Slasher-Pic "Nightmare Beach" geliefert hat.

4/10

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