Ohne entsprechende Medikamente wäre die Menschheit wohl aufgeschmissen: Blutdruckpatienten krepieren an einem Schlaganfall, Menschen mit operierter Schilddrüse können maximal wenige Tage ohne Tabletten überleben und selbst Kopfschmerzen können nach Einnahme eines Präparates gelindert oder ganz aufgelöst werden. Wer jedoch versuchen will, den menschlichen Körper komplett umzukrempeln, muss mit entsprechenden Nebenwirkungen rechnen.
Greg entdeckt an der Pinnwand seiner Uni ein lukratives Angebot: Zwei Wochen werden er und sein Kumpel Rob an einem pharmazeutischen Experiment für ein Mittel gegen Allergien teilnehmen, woraufhin 3000 Dollar winken. Doch nach und nach zweifelt Greg an den obskuren Methoden der Mediziner…
Es gibt einige Leute, die sich regelmäßig für medizinische Experimente zur Verfügung stellen, doch wer vorher kerngesund war, ist es hinterher eventuell nicht mehr. Die übersteigerte Form zeigt vorliegende Geschichte, die in ihrer Konstellation ein wenig an „Einer flog übers Kuckucksnest“ erinnert: Eine Anstalt, ein Außenseiter, skurrile Patienten, dubiose Behandlungsmethoden. Zunächst wird das Geschehen von einigem Humor begleitet, etwa, als die Probanten ihren Stuhlgang protokollieren sollen oder der Veganer ständig gegen seinen asiatischen Kumpan bei Tisch ätzt. Doch spätestens, als Greg meint zu halluzinieren, die meisten Patienten ihre Hemmschwelle in Sachen Schmerz und Ekel überwinden und Selbstverletzungen an der Tagesordnung sind, läuft die Chose gehörig aus dem Ruder.
Die Figuren sind recht individuell angelegt und erhöhen merklich den Unterhaltungswert, zumal sämtliche Mimen solide performen. Natürlich stellen sich zusehends Logiklöcher ein, da im Grunde das gesamte Konzept zweifelhaft ist und auffallend wenig Personal in der Klinik rumläuft, während die Protokollierung von nur zwei Ärztinnen gegenüber einem guten Dutzend Probanten beim Ausmaß einer solchen Forschung lachhaft anmutet.
Besonders gegen Ende häufen sich Unwahrscheinlichkeiten, was dem Unterhaltungswert jedoch keinen Abbruch beschert, da im letzten Drittel eine deutliche Temposteigerung stattfindet, der Gewaltfaktor merklich erhöht wird und letztlich auch der Zombiefreund in Ansätzen bedient wird. Zwar kann der Ausgang nicht vollends zufrieden stellen, doch insgesamt liefert der Streifen eine relativ frische Idee in guter handwerklicher Umsetzung. Aufgrund einiger Schockeffekte und so mancher Ekeleinlage nicht immer leicht verdauliche Kost, jedoch ein Pharmazie-Thriller der von Anfang bis Ende grundsolide unterhält.
7 von 10