Review

OldSchool-Disney

Wie habe ich die "gute alte Zeit" der Disney-Filme vermißt. Und wie habe ich mich geärgert, als der Stil von Aladdin, König der Löwen und ElDorado zu PIXART-Schrott wurde (Shrek) mit überzeichneten Figuren (nadelspitze Ellenbogen, 2cm-Hüften, 2m-Schultern etc.)

Jetzt wurde Rapunzel neu verfilmt (verföhnt) und im alten Disney-Stil ins Kino gebracht. Und man kann so richtig schön in Nostalgie schwelgen. Was nicht zuletzt daran liegt, daß die 3D-Effekte  - bis auf wenige Ausnahmen (s.u.) - keine Effekthascherei sind, sondern natürlicher Teil des Films. Sie fallen nicht weiter auf, machen den Film aber besser.

Und auch sonst ist der Film "typisch Disney" mit Happy End, Kuschel-Ambiente und niemand ist so richtig böse. Sogar die böse Frau, von der Rapunzel gefangen gehalten wird, hat eigentlich nur Angst vorm Altwerden.

Es gibt nur drei Kritikpunkte, die mich gestört haben:

1. Die Lieder sind ins Deutsche übersetzt. Verständlich - bei Kinder-Publikum - und typisch Disney, aber halt doch nie so, wie im Original. Und ich habe immer gedacht: "Wie sich das wohl auf Englisch angehört hat?" und habe versucht, es ins Original zurück zu übersetzen.

2. Der Fenstersturz der bösen Hexe. Der Held schneidet Rapunzel die Haare ab, worauf diese ihre Zauberkraft verlieren. Darauf altert die Hexe in weingen Sekunden zur Greisin und dann wird die verzweifelt schreiende alte Frau aus dem Fenster geschubst und schlägt 50 m weiter unten auf dem Boden auf (verdeckt von ihrem Umhang). Wie das ein Kindergartenkind wohl empfindet? Ich fand es jedenfalls unpassend, verglichen mit dem restlichen Heile-Welt-Film.

3. Die Schwebe-Laternen in 3D. Das verführt natürlich zu 3D-Exzessen. Aber wenn die Laternen per 3D-Effekt 10 cm vor meiner Nase kreisen wie eine lästige Fliege, die ich einfach nicht verscheuchen kann, dann nervt das irgendwie.

Aber von diesen kleinen Schwächen mal abgesehen ist RAPUNZEL einfach ein "guter alter Disney-Film", wie ich ihn schon lange wieder mal sehen wollte.

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