Von einer neugegründeten Detektivagentur...26.07.2012
John Stockwell ist schon so einer...immer wieder gerne zeigt er das Meer, doch was mit Into the Blue noch zu einer reinen Schauwertsache verkam, die den Betrachter an düsteren Sommerregentagen zu erfreuen verstand ( und das auch immer weider tut...), ist hier nur ein angenehmer Nebeneffekt einer rasanten und blutigen Detektivgeschichte, die wieder einmal zu Unrecht in deutschen Kinos kaum zu sehen gewesen ist. Hier verfolgen wir zwei Freunde namens Tony und Julian, die in Montenegro ( schön da...Strand, blaues Meer...) beschließen, ein Detektivbüro zu gründen. Ihr erster Fall entpuppt sich aber schon als echter Knackpunkt: die geheimnisvolle Cat ist verschwunden, und schnell wird klar, daß die Dame nicht nur abgetaucht ist, sondern von seltsamen Mitmenschen gejagt wird. Das alles kennt man aus zahlreichen Detektivgeschichten, doch hier kommt noch Sex, Gewalt und skurriler Humor hinzu. Zeitweise wird man an den ähnlich gelagerten Give'em Hell, Malone! erinnert, doch hier ist einfach ein deutliches mehr an Qualität geboten.
Der Grund dafür ist wieder einmal das sexuelle Fehlverhalten eines amerikanischen Politikers, auf Tape gebannt und von Cat in Besitz genommen. Pinlich, peinlich...nun muß das Band vernichtet und Zeugen beseitigt werden, weshalb sich eine ältlich wirkende, aber mit allen Wassern gewaschene Profikillerin einschaltet. Die bunte Jagd geht quer durch Europa und kulminiert in einem deftigen Showdown bei einer Party in England, wobei an wirklich keiner Stelle des Films mit heftiger Gewalt gegeizt wird. Explodierende Köpfe, Folter, abgehackte Arme, es gibt alles zu sehen, dazu noch Schießereien, Faustkämpfe, eine wahre Freude ist das für den Freund des blutigen Films.
Derweil kommt bei all dem Treiben auch durch eine gewisse komödiantische Ader Freude auf, denn das Drehbuch besetzt Nebenfiguren absichtlich skurril, läßt Verfolgungsfahrten mit dem Tretboot genauso zu wie Autofluchten mit einem alten Bully. Sicher, darstellerisch ist hier kein Gold zu gewinnen, außer mit der großartigen Janet McTeer als Killerin, aber das macht der Film durch sein hohes Tempo mehr als wett. Es dauert eine Weile, bis der Streifen Fahrt aufnimmt, dann aber behält er sein durchgängig hohes Niveau bis zum Schluß bei, sodaß man sagen kann, man wurde bestens unterhalten - und was will man in diesen actionarmen Zeiten mehr als manchmal ein bißchen Blut und Morde...8/10.