Mit in den Hauptrollen eher unbekannten Gesichtern besetzt, hat Regisseur John Stockwell einen Action/Comedy/Thriller geschaffen welcher vor allem Freunden skuriler Action und Schwarzen Humors ans Herz gelegt werden kann.
In Sachen Action eher weniger aufgefallen ist Stockwell eine kleine Perle gelungen welche einen guten Mix bietet und Actionfans ohne grossen Anspruch durchaus zufrieden stellen dürfte.
Cat ( Paz Vega) verdient ihre Brötchen als Prostituierte welche sich um eher wohlhabendere Kunden kümmert. Als es auf bei einer Privatparty zu einen Zwischenfall kommt, bei dem ein Hochangesehener Politiker eine ihrer Kolleginen tötet, werden kurzerhand die gesamten Partygäste getötet. Cat schafft es zu entkommen und ein Videoband welches das gesamte Geschehen zeigt zu stehlen. Doch das bleibt leider nicht ganz unbemerkt und schnell heften sich brutale Killer an ihre Fersen, so das ihr nichts weiter als Flucht bleibt. Bei eben gerade dieser läuft sie den beiden Kumpels Julian ( Alphonso McAuley) und Anthony ( Scott Mechlowitz) über den Weg und stiehlt das Auto Anthonys.
Daraufhin beschliessen die beiden Privatdetektive zu werden und als ersten Fall soll ausgerechnet Cat wiedergefunden werden. Auf welch grosse Gefahr die beiden sich da einlassen merken die beiden jedoch erst als sie mitten drin stecken.
Mit diversen Stilmitteln welche durch Regisseure wie Tarantino oder Guy Richie durchaus bekannt sind und mit flotten Schnitten schafft es Stockwell schnell für rasante Stimmung zu sorgen. So findet sich der Zuschauer schnell ins Geschehen ein auch wenn dies natürlich nicht umbedingt neu ist. Macht aber nix, inszenatorisch ist da nix zu meckern.
An schönen Schauplätzen gedreht welche sich durch Europa schlängeln , springt der Film von Montenegro nach Frankreich, Italien, Schottland und Andorra. Hier kann ich nicht so ganz beurteilen ob es dann wirklich in diesen Ländern gedreht worden ist oder man es einfach so hingestellt hat.
Zudem werden genretypisch wieder diverse abgedrehte Charaktere präsentiert welche stilgerecht eingeführt werden, hier hat man wie gesagt schnell das Gefühl das man in einen Vehikel eines der oben genannten Regisseure ist. So bekommen wir Killer, einarmige Exsoldaten, Politiker bis hin zum Tagträumer eine ganze Palette an Protagonisten geboten welche natürlich am Ende alle was miteinander zu tun haben.
Hierbei sticht vorallem neben den Hauptprotagonisten die Rolle der toughen Killerin Helen Bingham (Janet McTeer) heraus, welche durch ihren Charme und ihre Art zu gefallen weiss.
Darstellerisch gibts kaum Gründe zu meckern, so spielt sich alles auf einem, wenn man die Produktion bedrachtet, recht hohem Niveau ab. So haben wir in den Hauptrollen Paz Vega, welche ihrem Charakter genügend Sexappeal verleiht ohne irgendwie zu inszeniert zu wirken. Sie spielt das ganze recht solide und man nimmt ihr ganz klar ihre Rolle ab. Bei unseren beiden Helden, welche ganz klar in Tradition alter Buddy Action-Komödien besetzt sind, gibts ebenfalls kaum etwas zu meckern. So harmonieren Scott Mechlowitz und Alphonso McAuley doch recht gut, auch wenn sie zu keinem Zeitpunkt an andere Helden der Actionfilme der 80er oder 90er heranreichen.
Auch wenn die beiden in Actionfilmen doch eher unbekannt sind. Auf Seiten der Bösen darf Karel Roden wiedermal seine Paraderolle spielen und macht dies wie immer ohne das man schimpfen könnte.
Einzig der Part von Christopher McDonald ist noch etwas ausbaufähiger gewesen , aber so sehr stören tut das wirklich nicht.
Actionmässig ist das ganze dann eine ganz klare Überraschung.
Ist es normalerweise so das man bei Filmen dieser Art doch eher auf die Bremse tritt, tritt Stockwell das Gaspedal voll durch. So werden diverse teils wirklich harte Szenen geboten, welche aber niemals deplaziert wirken. Gut dosiert werden kleiner Shootouts, ziemlich stylische Kampfszenen und recht sadistische Folterszenen gezeigt welche so wohl nicht umbedingt zu erwarten gewesen wären.
Fazit:
Eine kleine Überraschung, welche über die Laufzeit von 100 Minuten zu keiner Zeit langweilt. Nicht nur ein Geheimtip sondern eine echte Empfehlung. Zwar kein absolutes Highlight aber doch ohne Probleme über dem Durchschnitt.
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7,5 Punkte