Familie Rey hat Nachwuchs bekommen und zieht prompt in ein geräumiges neues Haus. Das frische Glück ist aber leider nur von kurzer Dauer, denn die allseits bekannte böse Macht aus dem ersten Teil findet auch die hier auftretenden Menschen irgendwie uncool und das Spiel beginnt von Neuem.
Nachdem "Paranormal Activity" einschlug wie eine Bombe, ließ man sich natürlich nicht lumpen und hat ein Sequel produziert, das die Geschichte weiterspinnt. So hat man natürlich schon die Geburten einiger gelungener Franchises, aber auch Lieblosigkeiten, die einen schnellen Groschen einspielen sollen, erleben dürfen. Nach dem extrem starken ersten Teil darf man natürlich gespannt sein, was einem hier im Nachfolger geboten wird.
Zunächst einmal steht Kontinuität auf dem Plan: das Handheld Gimmick wird erneut aufgegriffen und sogar die Charaktere aus dem Vorgänger kommen zeitig zu Besuch, denn Daniels Frau ist die Schwester von Katie aus Teil 1. Nun könnte man sich lange streiten, ob eine gänzlich neue Geschichte nicht vielleicht vorteilhafter gewesen wäre, aber in "Paranormal Activity 2" funktioniert die Weiterführung und wirkt nicht erzwungen oder unglaubwürdig.
Gerade diese Bezüge auf den Vorgänger gehören zu den Stärken des Films. Man erfährt einiges über die Geschichte der Familie und es werden Gründe für den Spuk angedeutet, auch wenn eine handfeste, in Stein gemeißelte Erklärung ausbleibt. Besonders interessant ist die Episode mit dem Foto, die hier aber nicht gespoilert werden soll.
Allgemein bekommt man beim Anschauen das Gefühl, dass dieser Teil handlungslastiger daherkommt als "Paranormal Activity 1". Wo der Erstling eher auf Atmosphäre und Spukszenarien setzte, gibt es im Nachfolger vor allem Hintergründe. Einerseits schön, dass die Lore weitergesponnen wird, andererseits ist das Geschehen schon ein gutes Stück lahmer als das des Vorgängers. Es dauert lange, bis der Geisterhorror losgeht und ganz so eindrucksvoll wird hier auch nicht gehext. Erneut bleibt das wahre Angesicht des Schreckens verborgen und es äußert sich durch fallende Töpfe, Poolreiniger, lautes Knallen und dergleichen, was erneut funktioniert, aber den WOW-Effekt von Teil 1 vermissen lässt. Dafür ist die Rolle des männlichen Babys eine sehr unangenehme, was für den nötigen Horrorfaktor sorgt.
Fazit: Solide Fortsetzung, die aber an Teil 1 nicht herankommt. "Paranormal Activity 2" punktet mit soliden Charakteren und wissenswerten Hintergrundinformationen, kann nicht ganz so gut Spannung aufbauen.