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Die unbändige Faszination der ersten drei Teile ist inzwischen etwas verflogen. Die Geschichte wartet zwar weiterhin mit tollen Ideen auf, die filmische Umsetzung jedoch weiß diese nicht für sein Medium zu nutzen. Zwar regieren wieder zahlreiche sehenswerte Effekte die Kinoleinwand, doch das hat man alles irgendwie in den vorherigen sechs Teilen bereits genauso oder so ähnlich gesehen. Zudem gibt es wenig Überraschungsmomente und die Ausdehnung des Finales auf zwei Kinofilme mag für die einen Geldmacherei bedeuten, für die anderen den Versuch, die komplexe Vorlage nicht zu stark kürzen zu müssen. Da kann sich jeder sein eigenes Bild machen. Doch eines lässt sich in jedem Fall festhalten: Mit jedem zusätzlichen Teil der Filmreihe, verfliegt der Zauber etwas mehr. Für Fans der Reihe stellt natürlich auch dieser erste Teil des Finales einen unentbehrlichen Kinobesuch dar, der zumindest kurzweilig unterhalten wird.
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HARRY POTTER UND DIE HEILIGTÜMER DES TODES - TEIL 1 krankt daran, dass sich der Film zu sehr an seine Vorlage hält. Das mag überraschen, da Literaturverfilmungen sonst häufig vorgeworfen wird, sich zu weit von der Vorlage zu entfernen oder wichtige Handlungsstränge auszulassen. Doch in diesem Fall sind zu viele Längen im Film, zu viele Szenen in denen die Protagonisten bedeutungsschwanger in die Ferne blicken und ihren Gedanken nachhängen. Das ist langweilig. Ein weiteres Problem ist der fehlende Höhepunkt, da der Film in der Mitte der Handlung aufhört. Das macht ihn trotz atemberaubender Bilder und gewohnt guter Effekte zum schwächsten Teil der Harry-Potter-Verfilmungen. Das ist aber Jammern auf hohem Niveau, denn es bleibt immer noch grandiose Unterhaltung. (7,5/10)