Review

An den Kinokassen war „Lethal Weapon 3“ der bis dato erfolgreichste Teil, dennoch können selbst Fans den leichten qualitativen Abfall der Reihe nicht leugnen. Richard Donner präsentiert uns erneut einen Top-Actionfilm, der leider etwas daran krankt, dass man viel publikumswirksamer inszeniert hat, weshalb Teil 3 stellenweise ziemlich klamaukig daherkommt. Das ist für Fans zwar durchaus witzig, hat aber zur Folge, dass man den Film nicht mehr wirklich ernst nehmen kann, zudem hat man Nervensäge Leo Getz alias Joe Pesci etwas zu viel Platz eingeräumt.

Eine gewisse politische Brisanz steckt auch im dritten Teil, wenn korrupte Polizisten in den eigenen Reihen stecken und schwarze Ghetto-Kinder (ziemlich klischeehafte Darstellungsweise) mit Waffen versorgen. Dieser Part wurde etwas inkonsequent weitergeführt und dient eigentlich nur dazu, den sich anbahnenden Konflikt zwischen Murtaugh und seinem Sohn zu inszenieren, weil Daddy bei der Arbeit einen seiner Freunde in Notwehr niederschoss. Der Film wird daraufhin sogar recht nachdenklich und ernst, zum ersten Mal wissen nun auch die Zuschauer, wie sehr sich Riggs und Murtaugh wirklich brauchen.

Die Lovestory zwischen Lorna und Riggs ist da gar nicht mal zwingend notwendig, macht die Sache aber um einiges unterhaltsamer, da Riggs endlich mal wirklich um eine Frau kämpfen muss, Lorna in fast allen Situationen ihren Mann steht und so einige Überraschungen parat hat.

Die Action ist wie schon in den Vorgängern gut getimt und weiß zu gefallen, auch weil Riggs und Murtaugh immer mit dabei sind, wo was los ist und ihre kultigen Sprüche auf keinen Fall fehlen dürfen. Die markanteste Stelle des Films ist gleich die Eingangssequenz mit der Bombe im Hochhaus, welche Kultpotential besitzt, aber etwas glaubwürdiger hätte inszeniert werden können, denn Riggs Verhalten ist nur schwer nachvollziehbar.
Ein Fest für die Augen bietet schließlich das Finale, bei welchem die Pyrotechniker ganze Arbeit leisteten und sämtliche Bad Guys wie immer das Zeitliche segnen. Oberschurke Stuart Wilson kann seinen Vorgängern leider nicht ganz das Wasser reichen.

„Lethal Weapon 3“ erfindet das Genre zwar nicht neu, gehört aber dank des bewährten Duos, bekannter Gesichter und routinierter Inszenierungsweise immer noch zu den Top-Vertretern des Actionkinos der frühen 90er und ist der familienfreundlichste Teil der ganzen Reihe.

Details
Ähnliche Filme