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Und wieder ein Einsatz für das dynamische Duo Riggs und Murtaugh

Jetzt hat das Problem der Sequels auch diese an sich sehr gute Serie erfaßt. Es war halt nur eine Frage der Zeit, bis die hohe Qualität nicht mehr gehalten werden konnte. Zwar sind wieder alle dabei, die man liebgewonnen hat, der Captain, die Psychologin, Leo Getz...aber es zündet nicht mehr so ganz wie in den ersten beiden Filmen. Das mag auch daran liegen, daß der Actionanteil zurückgenommen wurde und dem komödiantischen Part hat weichen müssen. Sicher sind die Dialoge witzig, doch wenn man eine Komödie sehen will, dann sollte man sich einen Film mit Dan Aykroyd ansehen, von mir aus auch einen mit Steve Martin. Doch hier ist der Witz teilweise fehl am Platz und hemmt den Fluß der Geschichte, daran kann auch der immer aberwitziger auftretende Joe Pesci, mit fiesen blondierten Haaren, nichts ändern.

Dabei fängt alles so gut an...Riggs und Murtaugh sind mal wieder zur falschen Zeit am falschen Ort und erledigen die Arbeit der Bomb Squad – was Anlaß für eine beeindruckende Explosion ist. Dafür werden sie zur Fußstreife versetzt und vereiteln prompt einen Überfall auf einen Geldtransport. Bis hierhin legt der Film hohes Tempo vor, gelungene Stunts, da passen der eine oder andere gute Oneliner prima dazu. Doch dann geht es schnell bergab, denn die Geschichte dreht sich nun um den Handel mit Maschinengewehren, der Bösewicht, der dahinter steckt, ist der Expolizist Travis, dem Internal Affairs in Gestalt der hübschen Polizistin Lorna auf den Fersen ist. Auch die beiden Superpolizisten werden involviert, Riggs verliebt sich in Lorna, Travis wird ein wenig gejagt und schließlich beim Showdown ins Jenseits befördert. Drum herum sehen wir noch, wie sich Murtaugh auf den Ruhestand vorbereitet, mit sich hadert, weil er einen Freund seines Sohnes in Notwehr hat erschießen müssen und noch ein paar Kleinigkeiten mehr.

Und dabei verzettelt sich Richard Donner, der doch gerade bei den Actionsequenzen ein so feines Händchen hat. Die Geschichte verliert ihren Fluß, besteht eigentlich nur noch aus kleinen Handlungsteilchen, in denen hier und da mal eine neue Person eingeführt wird, die dann aber auch schnell wieder fallen gelassen wird, beispielsweise Dolores, die Fahrerin des Geldtransports, die sich in Murtaugh verliebt. Sicherlich sind manche dieser Episoden ganz nett, schön zu sehen, wie sich Lorna und Riggs gegenseitig Ihre Narben zeigen, eine ganz andere Art von Anmache, aber die meisten Szenen hätte man straffen oder gar ganz weglassen können. Leo Getz wird irgendwann unerträglich, und das größte Problem ist der Gegenspieler der Cops, denn Travis ist einfach blaß und kann als Fiesling nicht überzeugen. Die Härte ist auch heruntergeschraubt worden, zum Glück aber sind die Stunts und Verfolgungsjagden gut gelungen, da braucht man keine Digitaleffekte, es geht auch auf die altmodische Art. Insgesamt sicher noch ein guter Actionfilm, besser als die meisten anderen, aber deutlich schwächer ist als die Vorläufer – „nur“ 7/10.

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