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Unrealistischer kann ein Film eigentlich nicht sein: Am helllichten Tag besetzen Nordkoreaner die USA. Nachdem der Sheriff erschossen wurde, entfacht eine Bande von Rotznasen unter Führung eines jungen Ex-Marines (Chris 'Thor' Hemsworth) einen Guerillakrieg.

Wie es dazu kam? Ganz einfach: Bei der erklärten Absicht Hollywoods, alle Filme der letzten 30 Jahre durch Remakes zu (ent)würdigen, unterlief dem kleinen Indie-Label FilmDistrict ein Fehler.

Um die Story einigermaßen glaubhaft erscheinen zu lassen, waren es ursprünglich Chinesen, die Amerika überfielen. So wurde Red Dawn 2009 fertiggestellt, um 2010 ins Kino zu kommen.

Da zwischendurch a) der Verleiher MGM mal wieder pleite war und b) China zu einem wichtigen Filmmarkt wurde, den man sich nicht verschließen wollte, vergingen noch ganze zwei Jahre, in denen c) Geldfragen geklärt und d) Chinesen zu Nordkoreanern werden mussten.

Grundsätzlich ist die Idee der Besetzung der USA durch eine fremde Macht ein ziemlich guter Plot. Was aber sowohl Die rote Flut (1984) als auch das Remake daraus machten, ist zumindest zweifelhaft.

Sicher, der bisherige Stuntexperte Dan Bradley lässt es in seinem Regiedebüt ordentlich krachen und macht Fans von 80er-Action damit auch helle Freude. Trotzdem ist das Ganze aber irgendwie auch saudoof.

Nach 30 Minuten Laufzeit setzt die erste Trainingssequenz ein, in der die Teenies zu Tötungsmaschinen werden, die aus ihrer Höhle heraus die Besatzer terrorisieren. Dabei ist dann auch Zeit für erste kleine Witzchen.

Neben dem Waldversteck dienen vor allem die Mainstreet der Kleinstadt oder mal ein dreist produktplatziertes Subway-Restaurant als Spielorte. Michelle Rodriguez hätte auch noch gut gepasst, ist aber nicht dabei.

Fazit: Bei aller Idiotie der Story irgendwie doch erstaunlich kurzweilige 1:1-Kopie eines umstrittenen Kalter-Krieg-Klassikers. In dieser Form ein Top-Kandidat für das Grundgerüst des nächsten Projekts der Scary-Movie-Macher.

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