Dreamworks hat wieder zugeschlagen! Nachdem dieses großartige Studio mit "Drachenzähmen leicht gemacht", aus meiner Sicht, einen der besten Animationsfilme überhaupt kreiert hat, war es für das nächste Dreamworks-Werk natürlich unfassbar schwer da anzuschließen. Doch das neuste Werk von Dreamworks hat mich enorm überrascht, denn auch "Megamind" ist einfach nur extrem gelungen und bietet zahlreiche neue Ideen. Dreamworks hat, meiner Meinung nach, nun endgültig Pixar (nicht Disney!!) eingeholt, wenn nicht inzwischen sogar ein klein wenig überholt. Da die Story in "Megamind" voll gepackt ist mit ereignisreichen Momenten und vielen unerwarteten Überraschungen, kann ich zur Story nicht so viel erzählen. Wie schon in "Ich - Einfach unverbesserlich" übernimmt hier ein Bösewicht die Hauptrolle. Doch anders als "Gru", der ja nur ein Dieb ist, vertritt Megamind eher den typischen Gegenspieler eines Superhelden. Seit Jahren bekämpfen sich Metro Man und Megamind und immer zieht Megamind den Kürzeren. Doch ihre Rivalität nimmt ein tragisches Ende, als etwas Furchtbares passiert. Die Frage die sich der Zuschauer bei diesem Film stellen wird ist, ob Megamind wirklich so ein fieser Schurke ist oder ob er tief im Herzen vielleicht doch ein "guter" Gegenspieler ist. Anders als bei "Gru", dessen Entwicklung mir zu hastig war, nimmt man sich hier viel Zeit für die Entwicklung von Megamind und bekommt tiefe Einblicke in seine Emotionen und seine Gefühle. Besonders stark wird der Film, wenn er sich in die Reporterin Roxeanne verliebt. Hier werden die Gefühle von Megamind, aber auch die Gefühle von Roxeanne, durch die grandiosen Gesichtszüge der beiden Figuren, einfach traumhaft schön rüber gebracht. Soviel sei verraten, Megamind ist nicht der einzige Schurke in diesem Film, denn später taucht noch ein weiterer böser Bube auf. Ich muss sagen, dass ich diesen Bösewicht sehr wenig abgewinnen konnte, zwar würde ich nicht so weit gehen, ihn als Störfaktor zu bezeichnen, aber seine total penetrante Art, Roxeanne gegenüber, konnte teilweise doch ganz schönen Ekel in mir erzeugen. Auch ein klein wenig enttäuschend war der Endkampf gegen diesen widerlichen Bösewicht, der ein klein wenig zu simpel beendet wurde. Der Kampf an sich hatte viel Power drin und wurde nicht durch alberne Comedy-Einlagen ins Lächerliche gezogen. Doch das Ende dieses Kampfes kam, wie gesagt, zu plötzlich, was wirklich schade ist, denn dieser Kampf hätte ein weitaus größeren Schlussakt verdient. Noch ein paar Worte zu den Synchronsprechern. Zunächst wie immer meine KLARE Empfehlung, den Film auf englisch zu gucken. Will Ferrell spricht Megamind und er liefert einfach eine Traumvorstellung ab. Sowohl seine witzigen Züge, als auch seine ernsten und traurigen Züge konnten mich vollends überzeugen, was zum Großteil an der überragenden Stimme (bzw. die Betonung in seiner Stimme) von Ferrell lag. Auch Jonah Hill als den "anderen" Schurken liefert eine grandiose Leistung ab, zumal ihm "Titan" auch optisch wie auf dem Leib geschnitten wirkt. Etwas überrascht war ich bei der Stimme von Metro Man. In den meistens Fällen wird die Figur dem Synchronsprecher ein klein wenig Ähnlichkeit verpasst. So hätte ich schwören können, dass Metro Man von Sean Penn gesprochen wird. Doch nach einigen Sätzen kam ich ins grübeln und stellte fest, dass Brad Pitt diesen Metro Man spricht. Keine Frage er liefert auch eine grandiose Leistung ab, zumal Brad Pitt einen riesen Wiedererkennungswert in seiner Stimme hat, aber trotzdem hätte mich interessiert, wie Metro Man geworden wäre, mit der Stimme von Sean Penn. Achja Ben Stiller hat auch eine kleine und witzige Gastrolle, als den emotionslosen Museumsangestellten Bernard bekommen. Auch Megamind kann ich jeden Animationsfilm-Fan empfehlen. Zwar kommt der Film, wie eigentlich schon erwartet, nicht an dem kaum zu überbietenden "Drachenzähmen leicht gemacht" heran, doch auch Megamind hat seine Stärken, was besonders an den tollen Charakteren liegt, die man, insbesondere Megamind, ganz schnell ins Herz schließt.
Fazit : Die ersten 3/4 dieses Films sind überragend und können mit Leichtigkeit mit sämtlichen Filmen von Pixar mithalten. Gegen Ende kommen ein paar kleine Enttäuschungen, die aber nicht so gravierend sind, dass man den Film jetzt als Flaute bezeichnen sollte. Megamind ist ein toller Animationsfilm, der mir sogar besser gefiel als Pixars "Toy Story 3".
8,5/10