Review

Irgendwie will mir der Film nicht 100-Prozent gefallen. Es werden sympathische Menschen gezeigt, viele Verwicklungen, hin und wieder wirklich atemberaubend schöne Bilder eines Landes, aber so wirklich realistisch ist die Darstellung Indiens da nicht. Bzw. kommen mir soziale Aspekte, die Zerrissenheit dieses Landes zwischen Tradition und Moderne zu kurz. Der Film hat den goldenen Löwen in Venedig gewonnen, aber es nur eine Verquickung von Hollywood und Bollywood ohne wirklich klare Kritik zu formulieren. Uns wird die indische High-Society präsentiert, die zwanghaft Autonomie anstrebt. Soll man nun Hindi sprechen oder Englisch?? Indien sucht seine nationale Identität in der Tradition, aber will man nun Nationalismus oder einfach nur Befreiung von Fremdkulturbestimmung?? Das Witzige, Chaotische, das den Hochzeitsvorbereitungen vorausgeht, ist manchmal derart gestelzt übertrieben, dass man geistig abschaltet. Für jemanden (wie mich), der -glaube ich- zuvor noch NIE einen indischen Film gesehen hat (auch keine Bollywood-Filme), war MONSOON WEDDING trotzdem ein filmisches Erlebnis. Allerdings rührte das von den überwältigen Bildern, der Schönheit der Menschen und den verzaubernden Sithar-Klängen her. Natürlich wird hier ein idealisiertes und verzerrtes Indienabbild geliefert, aber der Wirkung der Bilder mag man sich während des Schauens nicht zu entziehen. Meine Wertung: 8/10

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