Au weia, ein Titel mit einem Autoren vorneweg, das bedeutet, man will nicht vorhandene Größe mit einem tollen Namen kompensieren. Und Bram Stoker kann sich ja auch nicht mehr wehren.
Was allerdings die Autoren nicht daran hindert, die Geschichte im modernen Amerika anzusiedeln.
Aber schön, es hätte viel schlimmer kommen können. Ergo lassen wir den Shadowbuilder, irgendein fieses Antichristenviech, daß es mit der Dunkelheit und dem Weltende eben auf eine US-Kleinstadt los. Stephen King könnte auch so was schreiben, denn der Film bemüht sich um viele brauchbare Kleinstadtcharaktere, klaut dann aber fleißig beim Apokalypso-Machen von "In einer kleinen Stadt".
Doch der Sheriff und ein Ex-Priester sind schon auf der Spur...
"Shadow Builder" lebt tatsächlich ganz gut von seinen preiswerten, aber effektiven Schatteneffekten, die stets bereit sind, die Lebenden bis auf die Knochen zu verschlingen. Das führt über die volle Filmlänge zu einigen brauchbaren Suspenseszenen, wenn es darum geht, Licht zu machen, hat aber auch mal Leerlauf und recht viel Laberei.
Für eine Videopremiere genügt heutzutage aber schon viel weniger und so sollte man nicht meckern, denn immerhin ist diese vom Veitstanz überrannte Kleinstadt brauchbar anzusehen mit reichlich Drive, je länger der Film dauert.
Michael Rooker gibt sich in der Priesterrolle alle Mühe, Spannung durch Undurchschaubarkeit zu erzeugen, weil nie sicher ist, auf welcher Seite er nun steht. Alle anderen sind bestenfalls solide, ist aber auch schon was.
Damit empfiehlt sich der Film für einen nicht allzu grausligen Videoabend mit nicht sehr belastbaren Leuten.
Was der Schwund jedoch noch mit dem armen Dracula-Autoren zu tun hat, ist weit und breit nicht zu sehen. Vermutlich wurde dessen Werk nur der Titel entliehen. Der ist dafür aber auch sehr schön. (5/10, im B-Bereich!)