2. Weltkrieg, 1943: An der Ostfront, am Abgrund der Apokalypse, stellen sich die Widerstandskämpfer Nathaniel, Vasyl und Magda gegen die Besatzer. Doch der nie enden wollende Nachschub an Soldaten unter der Leitung des gewissenlosen Kommandanten Brandt sichert die deutsche Stellung und somit auch die Durchfahrt von Transportzügen in die Todeslager, in denen der psychotische Lagerarzt entsetzliche Experimente an den Gefangenen durchführt. Seine größte Vorliebe ist es, Vampire aufzuschneiden. Rayne - halb Mensch, halb Vampir - stellt sich auf die Seite der Widerstandskämpfer und gerät in einen blutigen Kampf mit dem teuflischen Kommandanten Brandt. Zunächst ahnt Rayne nicht, dass Brandt sich mit ihrem Blut infiziert hat und eine Armee der Untoten zum Leben erweckt. Rayne und der Widerstand müssen die Vampirtruppen ausschalten, bevor die Untoten nach Berlin gelangen und Hitler zum unsterblichen Diktator krönen.
Nachdem Uwe Boll zuletzt mit Filmen wie beispielsweise "Rampage" oder auch "Darfur - Der vergessene Krieg" einen ganz klaren Qualitätsanstieg seiner Werke verbuchen konnte, ist nun mit "Bloodrayne: The Third Reich" leider wieder ein dezenter Abfall in alte Zeiten zu erkennen. Dabei bitet doch die Geschichte an sich genügend Potential, denn nachdem in den ersten beiden Teilen der Vampir-Saga das Mittelalter und der Wilde Westen als Schauplatz hergehalten haben, hat Boll das Geschehen dieses Mal in die Zeit des zweiten Weltkrieges verlegt und die hübsche Rayne muss den Kampf gegen die Nazis aufnehmen. Doch trotz der vorhandenen Thematik kann dieser dritte Teil rein inhaltlich nicht so recht überzeugen, die Story wirkt stellenweise doch ziemlich abgehackt und seltsam zusammengestückelt, worunter in erster Linie der Erzählfluß leiden muss. Dieser erweist sich nämlich streckenweise als ziemlich holprig und lässt die Geschichte doch sehr unausgegoren erscheinen. Hier bestätigt sich dann doch wieder, das Uwe Boll nun wirklich kein Genie auf dem Regiestuhl ist, obwohl ja zuletzt ein starker Trend nach oben zu erkennen war.
Dennoch gestaltet sich der dritte Teil recht kurzweilig unterhaltsam, was hauptsächlich darin begründet ist, das im Gegensatz zum fast vollkommen blutleeren zweiten Teil ein gewisser Härtegrad Einzug hält, der Zuschauer bekommt einige durchaus ansehnliche Passagen geboten, die auch teilweise recht blutig gestaltet sind. Zudem beinhaltet das Szenario eine sehr trashige Einlagen, die einem so manchen Schmunzler ins Gesicht zaubern. Der vorhandene Humor ist dabei aber eher von der unfreiwilligen Art, verleiht den Geschehnissen aber fast schon einen komödiantischen Anteil. Dafür sind ein echter und straff gezogener Spannungsbogen oder gute darstellerische Leistungen eher Mangelware, die Akteure agieren zumeist etwas hölzern und ungelenk. Durch die starke Vorhersehbarkeit der Ereignisse will sich auch nie so richtig Spannung aufbauen, denn wenn einmal Ansätze zu erkennen sind, fallen diese auch ziemlich schnell wieder in sich zusammen. Auch die vorherrschende Grundstimmung bietet leider nur streckenweise das, was man sich eventuell erwartet hat, es gibt immer wieder äusserst atmosphärische-und manchmal sogar bedrohliche Momente, doch leider zieht sich das nicht konstant durch den gesamten Film.
Statt einer besseren Ausarbeitung der Story hat Boll dann lieber die männlichen Zuschauer mit einer Lesben-Passage bedient, in der man zwar durchaus erkennen kann wie gut Natassia Malthe gebaut ist, doch hätte man lieber die wichtigeren Dinge etwas mehr beachtet und dem Film dadurch etwas mehr Klasse verliehen. So aber kommt "Bloodrayne: The Third Reich" leider nicht über den Durchschnitt hinaus, obwohl hier auf jeden Fall ein höherer Unterhaltungswert als bei Teil 2 vorhanden ist. Trotzdem ist es nicht gelungen, dem Werk bei einer Netto-Spielzeit von gerade einmal 70 Minuten ein gehobeneres Niveau zu verleihen, zudem beinhaltet das Suenario trotz der extrem kurzen Laufzeit diverse Längen, die man ganz bestimmt hätte vermeiden können.
Im Endeffekt handelt es sich hier um einen typischen Durchschnittsfilm, der mit einigen netten -und etwasblutigeren Einlagen garniert ist, aber rein filmisch nicht gerade viel zu bieten hat. dabei hätte man aufgrund der Nazi-Thematik sicherlich einen richtig guten Film produzieren können, doch hier entsteht vielmehr der Eindruck eines sehr schnell abgedrehten Filmes, bei dem es an einigen Ecken und Enden doch erheblich an Klasse mangelt. Einen nachhaltigen Eindruck wird "Bloodrayne: The Third Reich" ganz bestimmt nicht beim Zuschauer hinterlassen, aber so schlecht wie einige Kritiken es vermuten lassen, ist der Film dann doch nicht. Man sollte nur von Beginn an mit eher niedrigeren Erwartungen an ihn herangehen, dann bekommt man auch streckenweise kurzweilige Unterhaltung geboten, die streckenweise unfreiwillig komisch daherkommt.
Fazit:
Schade Herr Boll, hier wäre weitaus mehr drin gewesen, dennoch gestaltet sich der Film kurzweiliger als der zweite Teil der Vampir-Saga. Storytechnisch sollte man nicht viel erwarten, aber einige blutige Passagen und eine Menge unfreiwilliger Komik sorgen für kurzweilige Unterhaltung, die man sich durchaus mal anschauen kann.
5,5/10